Kasper Haak
- Europäischer und Niederländischer Patentanwalt, European Patent Litigator
- Senior Associate
Ampelmann entwickelt Lösungen und Dienstleistungen, die Menschen – im wahrsten Sinne des Wortes – eine sichere Überfahrt auf See ermöglichen. Von Stegen, die Schiffe mit Windkraftanlagen verbinden, bis hin zu Drohnen, die Teile in 150 Metern Höhe ausliefern. Wir sprachen mit Nick de Lange, Innovationsmanager für Projekte bei Ampelmann.
Ampelmann wurde aus einem Problem heraus geboren: Wie erreicht man eine Windturbine von einem hängenden Schiff aus? Während einer Offshore-Windkonferenz in Berlin im Jahr 2002 hatten die Gründer die Idee einer dynamischen Plattform, die diese Bewegungen ausgleichen kann. „Für den Nutzer musste die Lösung so einfach sein wie das Überqueren einer Straße, nur eben auf See“, erklärt De Lange. Seitdem bietet Ampelmann weltweit fortschrittliche Gangway-Systeme an, die einen sicheren Zugang zu Offshore-Anlagen gewährleisten.
Die Technologie ihrer dynamischen Laufstege ist einzigartig: Sechs Hydraulikzylinder gleichen alle sechs Freiheitsgrade der Bewegung aus. Tatsächlich kann sich ein Schiff in sechs Richtungen bewegen: über seine drei Achsen (x-, y- und z-Achse), es kann sich übersetzen – von vorne nach hinten, von links nach rechts, von oben nach unten – und sich um diese drei Achsen drehen. „Von einem Schiff aus können wir über einen Steg eine Struktur auf dem Meer erreichen, z. B. eine Windkraftanlage. Unsere Installation auf dem Schiff, der Hexapod, sorgt dafür, dass der Laufsteg so stabil ist, dass man keine Bewegung spürt“, so De Lange.
Ampelmann versteht sich als Dienstleistungsunternehmen. „Wir sind kein klassischer Produktlieferant, sondern liefern Komplettlösungen: inklusive Installation, Wartung und 24/7-Service“, sagt De Lange. Ein Beispiel für eine andere Lösung, die das Unternehmen anbietet, sind Drohnen für die Anlieferung von Teilen in der Höhe. Außerdem entwickelt Ampelmann eine „mobile Wartungsplattform“, mit der Mechaniker Rotorblätter von Windkraftanlagen reparieren können. Diese Lösungen ergeben sich direkt aus den Kundenbedürfnissen. De Lange: „Unsere Vertriebsmitarbeiter greifen Ideen aus dem Markt auf. Ein Innovationsteam mit Kollegen aus mehreren Disziplinen entwickelt dann eine Idee zu einem realisierbaren Konzept. Wir prüfen dann mit dem Kunden, ob das Konzept eine Lösung für das Problem sein kann. Findet es Anklang, setzen wir es um.“
‘Wir nutzen Patente hauptsächlich defensiv, vor allem um die von uns selbst entwickelte Technologie zu schützen’
Nick de Lange – Ampelmann
Um sein geistiges Eigentum zu schützen, arbeitet Ampelmann eng mit V.O. zusammen. Einige Erfindungen von Ampelmann, wie die Software zur Steuerung der Hexapoden, wurden patentiert. „Wir nutzen Patente hauptsächlich defensiv, vor allem um die von uns selbst entwickelte Technologie zu schützen“, erklärt De Lange. „Aber unsere Stärke liegt nicht nur in der Technologie. Das Know-how unserer Mitarbeiter und unsere Dienstleistungen sind oft auch ein Hindernis für die Konkurrenz. Das ist auch der Punkt, an dem wir wirklich einen Unterschied machen.“