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Life Sciences

Solynta

Wenn alles nach Plan läuft, könnte die Erfindung für den Nobelpreis nominiert werden. Pim Lindhout von Solynta arbeitet an der Entwicklung neuer Kartoffelsorten aus Kartoffelsamen statt aus Saatkartoffeln und könnte damit einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Nahrungsmittelversorgung leisten.

Noch 2011 wurde Pim Lindhout von Solynta in der Fachwelt regelrecht verhöhnt. Der Idee einer hybriden Veredlung der Kartoffel räumte kaum jemand Chancen ein. Mit seiner neuen Veredlungstechnologie lassen sich jedoch schneller qualitativ gute Kartoffelsorten züchten, die beim Anbau mit erheblich weniger Pflanzenschutzmitteln auskommen. Da das Unternehmen aus dem niederländischen Wageningen mit Kartoffelsamen als Ausgangsmaterial statt mit voluminösen Saatkartoffeln arbeitet, sind auch in logistischer Hinsicht Vorteile zu erzielen. Inzwischen ist das Unternehmen so weit, dass noch in diesem Herbst die ersten Hybrid-Kartoffeln auf gewerblicher Ebene getestet werden sollen.

‘Wenn wir die Technologie nicht mit einem Patent hätten schützen können, hätten wir gar nicht weitergemacht.’

Pim Lindhout – Solynta

Nationale Ikone

Heute, im Jahre 2015, weiß man Solynta zu schätzen. Das Unternehmen ist durch eine Abspaltung von De Ruiter Seeds entstanden und wurde im vergangenen Jahr vom niederländischen Wirtschaftsministerium zur „Nationalen Ikone“ gekürt, eine offizielle Anerkennung für die bemerkenswertesten neuen Innovationen. Lindhout: „Nach dieser Ernennung sind wir gleich ins Studio der beliebtesten niederländischen Talkshow „De Wereld Draait Door“ („Die Welt dreht sich weiter“ correct?) gefahren. Ganz bewusst hat Lindhout sich in den vergangenen Jahren Kontakte zur Presse aufgebaut: „Investoren aus dem Markt suchen laufend nach Informationen darüber, dass eine Erfindung auch tatsächlich funktioniert und Marktpotenzial besitzt. Wenn man mucksmäuschenstill in seiner Garage vor sich hin werkelt, wird man natürlich nicht beachtet.“ Inzwischen sind bereits mehrere Investoren eingestiegen.

Hybrid-Kartoffeln

Die Kartoffel ist weltweit eine der wichtigsten Lebensmittelpflanzen. Das wirtschaftliche Potenzial dieser Solynta-Erfindung ist daher unermesslich hoch. Lindhout: „Mit dieser Erfindung verbessern wir die Nahrungsmittelsicherheit der ganzen Welt. Wenn alles glatt läuft, können wir beispielsweise in nur zwei Jahren eine doppelte Resistenz gegen Kartoffelerkrankungen einbauen. Normalerweise würde dies dreißig Jahre dauern.“ Inzwischen steht dieses Produkt voll im Fokus der gewerblichen Kartoffelbranche, beispielsweise bei Veredlungsbetrieben, Verarbeitern und weltweiten Großkonzernen im Bereich der Biotechnologie.

Patente

„Ich selbst bin der geistige Vater der Hybrid-Kartoffel“, sagt Lindhout, „und kann deshalb die gesamte Technik gut erklären. Aber für eine Patentanmeldung sind meine sprachlichen Mittel völlig unzureichend. Das überlasse ich also gerne V.O. Es war ein intensives Verfahren. Man muss die Neuheit und den Erfindungswert erklären und überzeugend belegen. Dazu haben wir unter anderem Spezialisten weltweit erklären lassen, wie revolutionär unsere Technologie ist. Dass wir das Patent erhalten haben, ist von unschätzbarem Wert. Wenn wir die Technologie nicht mit einem Patent hätten schützen können, hätten wir gar nicht weitergemacht.“

Weitere Informationen

Frits Schut

Frits Schut

  • Europäischer und Niederländischer Patentanwalt
  • Partner
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