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Die Glühbirne

Die Glühbirne ist das Symbol für Erfindungsgeist schlechthin; nicht nur wegen der ihr innewohnenden Bildsprache eines „aufgehenden Lichts“, sondern auch aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der Erfindung der ersten wirtschaftlich nutzbaren Glühbirnen und des heftigen Patentstreits, der darauf folgte. IP Leads taucht in die Historie der Glühbirne ein und begibt sich auf die Suche nach der Geschichte hinter wichtigen Erfindungen und geistigem Eigentum.

Drei Erfinder

Die Glühbirne leitete eine neue Ära der Elektrifizierung privater Haushalten ein. Um das Jahr 1870 war es nach theoretischem Wissen schon möglich, die Gasbeleuchtung durch elektrische Lampen zu ersetzten. Es war bereits viel mit Glühbirnen experimentiert worden, wirtschaftlich nutzbare Glühbirnen, insbesondere mit ausreichender Lebensdauer fehlten jedoch noch. Der Durchbruch kam im Jahr 1878 durch die Kombination eines karbonisierten Fadens als Glühfaden und eines optimierten Herstellungsprozesses mit Vorheizen dieses Glühfadens in Kohlenwasserstoffgas. Es folgte die Erkenntnis, dass durch eine verbesserte Vakuumisierungstechnik der Glühfaden länger hielt, und, dass durch höhere elektrische Widerstände eine Parallelschaltung der Lampen möglich war.  Diverse Erfinder reichten Patentanmeldungen ein. Der Engländer Swan war der Erste, der eine kommerziell nutzbare Glühbirne herstellte. Der bekannteste Erfinder war jedoch der US-Amerikaner Edison. Seine Präsentation einer funktionierenden Glühbirne begeisterte das Publikum.

 

Zeichnung einer Glühbirne in Edison’s Patent US 223,898 (1879)

Der Patentstreit

1885 begann in England und den Vereinigten Staaten ein Patentstreit zwischen Unternehmen, die allesamt unterschiedliche Patentrechte für Glühbirnen besaßen. In England gewann ein Zusammenschluss der Unternehmen von Edison und Swan. Dies hatte eine Welle von Auswanderungen englischer Beleuchtungsspezialisten auf das Europäische Festland zur Folge, da diese hier bessere Unternehmenschancen sahen. Im Laufe der neunziger Jahre entstand ein Glühbirnenkartell, das weitere Patentstreitigkeiten unterband und, mit den entsprechenden Patenten in der Tasche, den europäischen Markt unter sich aufteilte verteilte und die Preise festlegte. Glühbirnen waren Bestandteil der Dienstleistungen der Elektrizitätsunternehmen; sie mussten diese beim Sitz des Kartells in Berlin bestellen. Erst später, im 20. Jahrhundert, wurde dies durch die eingeführte Anti-Kartell-Gesetzgebung unterbunden.

Philips und das fehlende Patentgesetz

Auch in den Niederlanden gewann die Herstellung von Glühbirnen an Bedeutung. Aufgrund des Widerrufs des Patentgesetztes im Jahr 1870, behinderten jedoch Patente neue Marktteilnehmer innerhalb der Niederlande nicht. Niederländische Hersteller exportierten erfolgreich in andere Länder auf dem Festland. Auch die Philips Glühlampenfabriken gingen 1891, kurz vor dem Ablauf der englischen Basispatente (1894), an den Markt. Das Ergebnis ist bekannt: Das Unternehmen entwickelte sich zum Marktführer. Der Gründer, Ingenieur Gerard Philips, hatte die Entwicklungen in England hautnah erlebt und ein neues Verfahren für die Herstellung von Glühfäden erfunden. Doch seinen späteren Erfolg hatte das Unternehmen hauptsächlich dem kommerziellen Talent und Gerards Bruder, Anton Philips, zu verdanken.

 

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