Sie lernten sich bei Nedstaal kennen und bauen jetzt zu dritt ein neues revolutionäres Unternehmen auf. Purified Metal Company (PMC) in Delfzijl, Niederlande, wird verschmutzten Stahlschrott für die Wiederverwertung reinigen. Direktor Jan Henk Wijma: „Dies ist ein Kindheitstraum: Es begann auf einer DIN-A4 Seite und nun sind wir bald so weit, dass wir eine Fabrik bauen.“
Als er vor ein paar Jahren noch bei Nedstaal tätig war, wurde er sich des Problems der mit gefährlichem Asbest verschmutzten Abfälle bewusst. „Wir stellten fest, dass es bislang für dieses Umweltproblem keine Lösung gab. Verschmutzter Schrott wurde, mit schlechten Folgen für die Umwelt, schlichtweg abgeladen.“ Zu der Zeit begann Wijma mit Nathalie van de Poel an der Ausarbeitung ihrer Idee. Bert Bult schloss sich kurz danach an. Der erste Schritt war die Einschätzung ihrer Geschäftschancen. Sie entdeckten, dass die Reinigung und Umschmelzung verschmutzter Abfälle finanziell interessant ist. Daraufhin untersuchte Wijma die dafür passende Technik. Auf der Webseite von PMC wird diese Technik, ebenso wie der künftige Prozess in der Fabrik erläutert: „Dadurch, dass die Stahlschmelzmaschine eine Temperatur von 1.500°C erreicht, werden die gefährlichen Asbestfasern zu Sand, Glas und Magnesiumoxid aufgespaltet. Der Entwurf der gänzlich abgeschlossenen Fabrik soll die Sicherheit von Mensch und Umwelt während Verarbeitung und Transport gewährleisten.“
Alle Aspekte
“Wir haben keinen Hintergrund als Erfinder“, erklärt Wijma. „Als wir ausgerechnet hatten, wie der finanzielle Rahmen aussehen würde, entdeckten wir auch, dass wir die Ersten mit dieser Idee waren. Erstaunlich, denn für uns ist es so logisch. Alles baldmöglichst in einem Patent zu verankern war der nächste logische Schritt, denn Ziel war und ist, selbst die Technik zu entwickeln und den Prozess durchzuführen. V.O. hat uns bezüglich aller Aspekte des geistigen Eigentums begleitet. Zusammen mit den Patentanwälten und ihren Juristen haben wir alles besprochen und die Patente in verschiedenen Ländern angemeldet. Auch die BV-Struktur (BV = niederländische Kapitalgesellschaft mit beschränkter Haftung) wurde nicht außer Acht gelassen, so dass vertraglich alles gut abgedeckt ist.“
Kindheitstraum
Inzwischen sind die Verträge mit Baufirmen und Beziehern unterschrieben und die Genehmigungen wurden eingeholt. „Die Fabrik wird in Delfzijl gebaut und in zwei Jahren schlüsselfertig und funktionierend übergeben. Renewi (vormals Van Gansewinkel) versorgt die Abfallsammlung. Jansen Recycling hat teil an dem Unternehmen und garantiert die Abnahme unserer Purified Metal Blocks, kurz PMBs. Wenn die Fabrik in Betrieb ist und sich bewiesen hat, wird unsere Erfindung automatisch wertvoller. Dann wird ein weltweiter Verkauf unserer Expertise in Form einer Lizenz interessant. Ein Kindheitstraum wird wirklich wahr, es war einmal eine Idee auf einer DIN-A4 Seite und jetzt bauen wir. Wir werden zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Anstatt abzuladen, wird gereinigter Stahlschrott wiederverwendet.“