Innovatives Unternehmertum braucht strategisches Vorgehen im gewerblichen Rechtsschutz (Intellectual Property, IP). Er bietet nicht nur Schutz vor Verletzung, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit, schafft Werte und macht das Unternehmen für mögliche Partner attraktiv. Der Einsatz des gewerbliches Rechtsschutzes ist vielfältig und hängt von den Unternehmenszielen ab. Nachfolgend finden Sie einige inspirierende Beispiele von unseren Mandanten:
„Wir schlagen 2024 wirklich eine neue Richtung ein und wollen ein Fundament für die Zukunft legen“, sagt Xiaodong Scherpbier, Teamchef des Eco-Runner Team Delft. "All das Wissen, das wir seit 2006 in den Rennen gesammelt haben, nutzen wir, um zu zeigen, dass ein wasserstoffbetriebenes Auto sicher sein kann, dass man ein Auto mit Straßenzulassung bauen kann. Wir wollen, dass jeder versteht, warum wir so schnell und effizient sind. Indem wir unser Wissen mit der Öffentlichkeit teilen, wird unsere Geschichte noch stärker."
Öffentlich machen
Eco-Runner will mit seinem Ehrgeiz ein Zeichen setzen. Scherpbier: „Wir wollen unser Wissen nicht geheim halten, wie bei einem Wettbewerb, sondern es öffentlich machen. Denn damit treiben wir die Entwicklung von Wasserstoffautos weiter voran. Das gilt für das Jahr 2024. Für die Folgejahre wird es wieder anders sein. Deshalb wollen wir jetzt Wissen über den Schutz unseres geistigen Eigentums sammeln."
Geistiges Eigentum verstehen
V.O. unterstützt Eco-Runner in zahlreichen (rechtlichen) Fragen. „Wir sprechen also nicht nur über Patentanmeldungen, sondern geben dem Team Einblick in alles, was mit geistigem Eigentum zu tun hat“, sagt Levi Verhage, Patentanwaltskandidat bei V.O. „Es macht großen Spaß, mit einem so engagierten Team von Studenten zu arbeiten. Für das Team finden wir heraus, welche Technologie bereits geschützt ist. Auf diese Weise erfinden sie nicht aus Versehen etwas, das bereits patentiert ist. Und wir schauen uns zum Beispiel die Verträge an, die sie mit Partnern abschließen. Eco-Runner ist mit dieser Unterstützung zufrieden. Scherpbier: „Wir selbst haben dieses Wissen nicht, da ist es schön, wenn ein Sponsor sich damit auskennt.“
Offen und engagiert
Die Partnerschaft befindet sich noch im Anfangsstadium. Trotzdem fühlt sich Tim Deutman, Leiter der Abteilung Partnerschaften, bereits unterstützt. "Die Zusammenarbeit ist schon jetzt sehr offen und engagiert. Wir haben bereits Hilfe bei einigen Verträgen erhalten." Levi Verhage ist im Namen von V.O. der Ansprechpartner für das Eco-Runner Team Delft und ermutigt das Team vor allem, das Fachwissen von V.O. zu nutzen: „Fragen Sie alles, Sie können sich nicht nur an uns wenden, wenn Sie selbst eine tolle Erfindung haben. Auch wenn Sie meinen, Sie hätten nur eine kleine Frage, zum Beispiel zu einem Vertrag. Oder was ist mit einem bestimmten Patent, das jemand anderes hat. Und wenn ich die Antwort nicht weiß, werde ich jemanden in der Organisation finden, der helfen kann. Es wäre doch schön, wenn sie das erste Wasserstoffauto in den Niederlanden auf die Straße bringen könnten!"
Marken & Geschmacksmuster
‘Markenberatung, Überwachung und Schutz sind bei V.O. eins. Das ist logisch und angenehm.’
Das Unternehmen ist der einzige in Delft verbliebene Hersteller von Delfter Blau seit dem 17. Jahrhundert. Es begann 1653 mit der Gründung der Steingutfabrik 'De Porceleyne Fles', und auch heute noch stellt Royal Delft das Delfter Blau nach dem ursprünglichen Verfahren her. Die Marke hat sich im Laufe der Jahre zu einer Luxusmarke entwickelt.
Tradition und Innovation
Bei der Herstellung konzentriert sich Royal Delft vor allem darauf, das jahrhundertealte Handwerk und damit das kulturelle Erbe der Niederlande zu erhalten und weiterzuentwickeln. Henk Schouten, CEO von Royal Delft: "Einerseits erzählen wir unseren Besuchern in unserem Museum eine historische Geschichte und produzieren ursprüngliches Delfter Blau. Andererseits kreieren wir auch neue Designs für exklusive Kollektionen, die ebenfalls unverkennbar die Handschrift von Royal Delft tragen. Wir entwickeln uns also mehr in Richtung einer Premiummarke. Wir suchen auch die Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Marken in anderen Sektoren, wie z. B. Luxusmodelabels und Einrichtungsmarken. Auf diese Weise wollen wir ein neues Publikum ansprechen, unseren Bekanntheitsgrad steigern und die Stärke unserer Marke optimal nutzen.“
Klare Entscheidungen
Traditionen werden in dem Unternehmen groß geschrieben. Aber Innovation liegt dem Unternehmen seit 1653 ebenso im Blut. Schouten: "Wir sind ständig auf der Suche nach Produktinnovationen und lassen uns dabei von der Geschichte inspirieren. Und da ein innovatives Unternehmen oft nachgeahmt wird, ist es für uns wichtig, dass unsere Markenrechte gut geschützt sind. V.O. unterstützt uns dabei schon seit Jahren."
Raquel Alvarez ist europäische Marken- und Designanwältin bei V.O.: "Wir verwalten das IP-Portfolio und beraten bei der Markenregistrierungsstrategie. Vor kurzem haben wir die Markenstrategie in Absprache verschärft. Im Ergebnis gibt es jetzt eine starke Strategie, die einen guten Schutz für alle Geschäftsaktivitäten bietet."
Schouten: "Als relativ kleines Unternehmen muss man hier klare Entscheidungen treffen. Schließlich kostet die Aufrechterhaltung von Marken eine Menge Geld. Deshalb lassen wir nicht jede Kollektion registrieren und schützen nur die wichtigsten: unsere Wortmarke 'Royal Delft' und die Logos für Royal Delft und die Porceleyne Fles mit den Initialen 'JT' von Joost Thooft und dem Wort 'Delft'."
Zusammenarbeit
Während die Mitarbeiter von Royal Delft ein subtiles Zusammenspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart garantieren, arbeiten die Markenanwälte und Juristen von V.O. als Team für die Kunden zusammen. "Wir sehen Markenberatung, Überwachung und Schutz vor Verletzungen unserer Marken als eine Einheit. Es ist logisch und schön für uns, dass wir all das bei V.O. finden", so Schouten.
Markenanwältin Alvarez arbeitet regelmäßig mit ihren juristischen Kollegen bei V.O. zusammen: "Weil ich Informationen und Entwicklungen über den Kunden mit unserem Anwalt austausche und umgekehrt, können wir besser beraten. Und unser Service, mit dem wir Marken überwachen, ist natürlich die Vorhut für jeden Rechtsstreit, den unsere Anwälte dann aufnehmen." Rechtsanwältin bei V.O. Annelies de Bosch-Kemper, unterstützt Royal Delft bei Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums: "Diese gegenseitige Zusammenarbeit ist selbstverständlich. Als Raquel das Markenportfolio bereinigte, haben wir uns gemeinsam darum gekümmert. In solchen Momenten ist es wichtig, dass sie von mir erfährt, wie es vor Gericht ausgeht."
Schouten, Royal Delft, ist zufrieden: "Das Ergebnis der jüngsten Aktion gegen Rechtsverletzungen war mehr als positiv. Es wurde nicht nur der Handel mit Fälschungen gestoppt, sondern es führte sogar zu Kooperationen mit neuen Partnern. Das hätten wir ohne V.O. selbst nicht geschafft. Das bleibt in Erinnerung."
Geschichte
Das Handwerk des Glasierens und Bemalens von Keramik war um 1695 sehr beliebt. Um 1800 ging es mit der Töpfereiindustrie bergab, unter anderem wegen der Konkurrenz durch das englische Unternehmen Wedgwood, der Entdeckung des Porzellantons und dem Aufkommen der europäischen Porzellanindustrie. De Porceleyne Fles" hielt sich über Wasser und war um 1840 die einzige verbliebene Töpferfabrik in Delft und Umgebung. Im Jahr 1876 kaufte der Delfter Ingenieur Joost Thooft die Fabrik. Er wollte die alte Tradition der Herstellung von blauen 'Delfts' wiederherstellen. Er tat dies, indem er innovativ war. Er fand die Lösung, indem er eine Zusammensetzung von Rohstoffen verwendete, die dem weißen, harten englischen Steingut ähnelte. Zusammen mit seinem Partner Abel Labouchere gelang es ihm, ein Produkt herzustellen, das in der ganzen Welt einen guten Namen hat. Im Jahr 1904 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
In Anerkennung dessen, was das Unternehmen seit 1876 für den Erhalt und die Wiederbelebung des Namens von Delft und der Keramikindustrie im Allgemeinen getan hatte, erhielt es 1919 das Recht, das Prädikat "Royal"/"Königlich" zu verwenden.
Ingenieurwesen
‘Durchdenken Sie Ihre Geschäftsstrategie, bevor Sie ein Patent anmelden.’
Die Flaschen, Verpackungen oder Tüten, die wir täglich benutzen, bestehen aus verschiedenen Kunststoffen wie PP, HDPE und PET. Um daraus wieder die gleichen Produkte herstellen zu können, müssen die Kunststoffarten also zunächst getrennt werden. Dies geschieht in einem komplexen und kostspieligen Verfahren. Es handelt sich um eine hydrostatische Magnetabscheidung. Mit Hilfe mehrerer Innovationen ist es Umincorp gelungen, diesen Prozess wesentlich kostengünstiger zu gestalten.
Magnetische Flüssigkeit
Die hydrostatische Magnetabscheidung funktioniert folgendermaßen: Kunststoffstücke schwimmen durch einen Behälter, der eine spezielle Flüssigkeit enthält. An der Ober- und/oder Unterseite des Behälters sind Magnete angebracht. Dadurch wird die Flüssigkeit magnetisch. Dies führt dazu, dass Stücke unterschiedlicher Dichte in unterschiedlicher Höhe durch das Wasser fließen. Am Ende des Behälters befinden sich Leitbleche in verschiedenen Höhen. Dadurch können verschiedene Kunststoffarten in getrennten Kanälen getrennt werden.
Erneuerung des Verfahrens
Umincorp ist es gelungen, das Trennverfahren zu erneuern und damit die Kosten zu senken. Ingenieur Jesper Wijnja von Umincorp: „Eine unserer Innovationen ist, dass wir die Magnete im Behälter stärker gemacht haben. Das bedeutet, dass weniger Flüssigkeit benötigt wird, was letztlich Kosten spart. Darüber hinaus hat Umincorp seine eigene Flüssigkeit entwickelt und ein Verfahren zur Rückgewinnung der auf dem Kunststoff verbliebenen Flüssigkeit entwickelt, um diese wiederzuverwenden.“
Technisch und strategisch mitdenken
„Als wir mit dem technischen Design des Magneten beschäftigt waren, hat sich V.O. bereits mit unserer Forschung beschäftigt“, sagt Wijnja. „Das ist gut, denn so können sie die Innovationen frühzeitig erkennen und deren Patentierbarkeit gut einschätzen.“ Auch die strategische Bedeutung wird berücksichtigt. „Letztlich entscheidet die technische Beschreibung in einem Patent über den Schutzumfang und das Marktpotenzial der Innovation. Auf der Grundlage ihrer Geschäftsstrategie wählen wir die richtige Formulierung und heben spezifische Komponenten der Innovation hervor. Ein Patent erfordert also sowohl eine technische als auch eine strategische Analyse“, meint Bernard Ledeboer, Patentanwalt bei V.O. „Es ist großartig, wenn ein Unternehmen mit einer neuen Anmeldung aufwartet. Aber man muss sich in einem frühen Stadium fragen: Wenn ich auf diese Innovation abziele, wie kann ich diese dann kommerziell verwerten?"
Multidisziplinäres Team
Letztendlich war V.O. an allen Innovationen beteiligt, die Umicorp im Bereich der hydrostatischen Magnetabscheidung durchführte. Ledeboer: „Wir schauen immer, wer bei V.O. das beste technische Know-how für eine neue Idee hat. Zum Beispiel waren unsere Kollegen aus der Chemie-Abteilung an der Entwicklung der Flüssigkeit beteiligt und ich selbst an der Entwicklung der Maschinen."
Life Sciences
‘V.O. spricht unsere Sprache und versteht unser Business.’
Zum Schutz von Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen werden in der traditionellen Landwirtschaft meistens synthetische Produkte eingesetzt. Ceradis entwickelt alternative Pflanzenschutzmittel oder -methoden mit biologischem oder natürlichem Ursprung, um den Einsatz synthetischer Mittel zu reduzieren. Das Unternehmen, das derzeit etwa 30 Mitarbeiter beschäftigt, ist ein Spin-off des Forschungsinstituts Plant Research International (PRI) der Wageningen University & Research (WUR).
Gründer und IP-Manager von Ceradis ist der Biologe Wim van der Krieken. Er erläutert: „Wir suchen kontinuierlich nach neuen umweltfreundlichen und effektiveren Lösungen. Dadurch tragen wir jetzt schon zum Green Deal für den Landwirtschaftssektor bei, denn eines der Ziele des Green Deal ist es, die Chemikalienmenge beim Pflanzenschutz bis 2030 zu halbieren.“
Die Natur als Basis
Die Basis der Produkte von Ceradis sind natürliche Substanzen wie Schwefel, Phosphit und Natamycin.
Elementarer Schwefel, einer der ältesten Stoffe zum Abtöten von Schimmelpilzen, wird unter anderem im Traubenanbau zur Bekämpfung von Mehltau auf den Blättern verwendet. Ceradis nutzt in seinem Produkt CeraSulfur® Bioschwefel, der in einem bakteriellen Entschwefelungsverfahren aus landwirtschaftlichen Abfällen gewonnen wird. Das Produkt ist dadurch nicht nur biologisch und zirkulär, es ist darüber hinaus auch wirksamer als konventioneller elementarer Schwefel.
Neuheit nicht einfach zu beweisen
Die tägliche Arbeit der Phytopathologen (Experten für Pflanzenkrankheiten) und Chemiker im Labor von Ceradis besteht darin, einzigartige wirksame biologische Stoffe zu finden. Dabei stellt das Team hohe Anforderungen, denn Ceradis will Alternativen finden, die effektiver sind als konventionelle Produkte. Daher vergleicht das Innovationsteam eine Alternative immer mit einem auf dem Markt führenden Produkt. Patent Managerin – und von Haus aus Phytopathologin - Emilie Van Dijk-Fradin ist für die Abstimmung von interner Forschung mit der Registrierung und dem Schutz neuer Erfindungen verantwortlich. „Für die Registrierung und Zulassung von (biologischen) Pflanzenschutzmitteln gelten strenge Vorschriften. Dieses Verfahren dauert in Europa im Schnitt sieben Jahre. Angesichts der vielen großen Unternehmen, mit denen wir konkurrieren, ist der Aufbau einer Patentposition äußerst wichtig”, sagt Van Dijk-Fradin.
Gerade bei Pflanzenschutzprodukten ist der Neuheitsnachweis im Rahmen einer Patentanmeldung von wesentlicher Bedeutung. Frits Michiels, Patentanwalt bei V.O., erläutert: „Vor allem beim Einsatz roher natürlicher Bestandteile, die also bereits bestehen, ist es nicht einfach, die Neuheit einer Erfindung zu beweisen. Es ist wichtig, insbesondere die Synergie verschiedener Stoffe sehr genau zu beschreiben.“
Patentportfolio als Grundlage für den Erfolg
Für Ceradis ist V.O. ein Partner, der bereits in einem frühen Stadium an der Produktentwicklung beteiligt wird. Van der Krieken: „Die Mitarbeiter von V.O. unterstützen uns dabei, die prior art zu verstehen, die in Patenten festgelegt ist, und beraten uns immer adäquat über die beste Strategie. Meine Erfahrung ist, das V.O. unser Business gut versteht und für uns immer gut erreichbar ist. Zwischen uns reichen wenige Worte.” Diese Erfahrung ist beiderseits. Frits Michiels von V.O.: „Indem wir Argumente gut miteinander austauschen, können wir den Patentantrag letztendlich mit Unterscheidungskraft und prägnanter formulieren. Und weil ich auch als Biologe in einem Labor gearbeitet habe, sprechen wir die gleiche Sprache.“ Ein starkes Patentportfolio ist für den Schutz und den wirtschaftlichen Erfolg der Marken von Ceradis von entscheidender Bedeutung. Van der Krieken: „Ohne Patentportfolio wären wir für große Partner, die unser Produkt im Rahmen einer Lizenz vertreiben, gar nicht interessant.”
Hightech & Elektronik
‘V.O. hat uns zum Nachdenken angeregt. So sind wir auf neue Ideen gekommen.’
DigitalAlerts is 2017 aus dem in Amsterdam ansässigen Studio Sophisti hervor, das von den Industriedesignern Tijn Kooijmans und Wouter Reeskamp gegründet wurde. Kooijmans steht nun als Chief Technical Officer an der Spitze des Unternehmens. Kooijmans: „Wir konzentrieren uns auf interaktive IOT-Anwendungen (Internet-of-Things), mit dem Ziel, den Endnutzer in seinem täglichen Leben zu entlasten.”
Erinnern an kostenpflichtiges Parken
ParkAlert ist das erste und ausgereifteste Produkt von DigitalAlerts. Es ist ein Gerät - ein Knopf - auf dem Armaturenbrett des Autos, das über Bluetooth mit einer mobilen App verbunden ist. Wenn der Fahrer aus dem Auto aussteigt, schaltet das Telefon auf die App um. Anhand der Standortdaten prüft die App, ob sich das Fahrzeug in einer gebührenpflichtigen Parkzone befindet. Wenn dies der Fall ist, erinnert ParkAlert den Fahrer, seine Park-App einzuschalten. In dem Moment, in dem der Fahrer wieder ins Auto steigt, stellt das Telefon die Bluetooth-Verbindung zwischen dem Knopf und dem Telefon wieder her. Der Knopf piept dann und erinnert den Fahrer, seine Park-App auszuschalten.
Potential
DigitalAlerts ist ambitioniert. Kooijmans: „ParkAlert hat jetzt eine Verbindung zur YellowBrick-App, so dass unser Knopf direkt mit dieser App in Kontakt treten kann, um Parkvorgänge rechtzeitig zu starten und zu beenden. Das ist komfortabler und sicherer. Wir wollen diese Funktionalität auch anderen Anbietern von Park-Apps zur Verfügung stellen.“ Dennoch arbeitet ParkAlert vor allem in Großstädten und ist meist geografisch beschränkt. Das liegt daran, dass bezahltes Parken über eine Park-App nicht überall möglich ist und außerhalb der Niederlande und Belgiens das bezahlte Parken sehr unterschiedlich geregelt ist. Kooijmans: „Das Wachstum in diesem Bereich wird womöglich enden.“ Aus diesem Grund hat DigitalAlerts mehrere Lösungen im Angebot. Neben ParkAlert wurde das Produktportfolio um Benachrichtigungsanwendungen wie BikeAlert, eine Lösung zur Vorbeugung von Fahrraddiebstählen, und BellAlert, die über eine App meldet, wenn zum Beispiel ein Paketzusteller an der Tür klingelt, erweitert. Kooijmans: „BellAlert (ehemals Zipp Labs) hat das Potenzial, groß zu werden, weil es nicht geografisch limitiert ist. Es leistet einen Beitrag zu einem effizienteren und nachhaltigeren Logistikverfahren, weil die Paketzusteller seltener vor einer geschlossenen Tür stehen und einen erneuten Zustellversuch unternehmen müssen.”
Schutz von Apps
Alle Produkte, die DigitalAlerts entwickelt, werden in unabhängigen Unternehmen untergebracht. Dabei ist es wichtig, dass jede der Innovationen vor Wettbewerb und Nachahmung geschützt ist. Das gibt auch den Investoren mehr Vertrauen. Kooijmans: „Als wir ParkAlert entwickelt haben, ging ich davon aus, dass es nicht neu genug ist, um es zu patentieren. Schließlich gab es bereits einen so genannten Bluetooth-Beacon und ein Smartphone. V.O. ließ uns erkennen, dass es die Kombination der Benachrichtigungsanwendungen mit Bluetooth und Parken war, die der Erfindung Neuheit verlieh. Das hätten wir sonst nicht herausgefunden.”
Mitgestalten
Leo Jessen, Patentanwalt bei V.O., betreute das Patentierungsverfahren für ParkAlert. Jessen: „Bei IOT-Erfindungen wie DigitalAlerts besteht der Trick immer darin, bei der Ausarbeitung der Patentanmeldung auch mögliche andere Anwendungen der Technologie zu berücksichtigen. Das gibt dem Kunden Wachstumschancen für die Zukunft.“ Als Patentanwalt war Jessen frühzeitig bei der Entwicklung von BellAlert in den kreativen Entwicklungsprozess eingebunden. Kooijmans: „Für uns war das sehr wertvoll. Die Zusammenarbeit mit jemandem, der auf dem neuesten Stand der Technik ist, hat uns zum Nachdenken angeregt. So sind wir auf neue Ideen gekommen.”
Chance
Kooijmans: „Das Nachdenken über den Schutz des geistigen Eigentums wird von Produktentwicklern oft als Innovationsbremse gesehen. Ich sehe es vor allem als Inspiration und Chance, Produkte weiterzuentwickeln. Durch ihre Beteiligung, leistet V.O. einen guten Beitrag für unser Geschäft.”
Rechtliche Beratung
‘Die Lizenzverhandlung hat zu mehr Synergie in unserem IE-Portfolio geführt.’
Das in Eindhoven ansässige Unternehmen ist in 75 Ländern aktiv und hat eine klare Philosophie. CEO Frank van de Ven fasst diese prägnant zusammen: „Wir veranlassen unsere Kunden, das Thema Reinigung aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Das erreichen wir, indem wir informieren, innovieren und inspirieren.“ Diese Philosophie ist in allen Bereichen des Unternehmens erkennbar. So gibt es zum Beispiel ein detailgetreu nachgebautes Fastfood-Restaurant, einen Bus und eine Kindertagesstätte. „Das Ziel ist immer dasselbe: Wir möchten unsere Produkte vor Ort in einem authentischen Umfeld erlebbar machen. Mit unseren rund 300 Mitarbeitern arbeiten wir eng als Team zusammen, um genau die Reinigungslösung zu finden, die am besten zu unseren Kunden passt. Wir wollen das Apple und Google der Reinigungsbranche zu sein“, sagt Van de Ven stolz.
Hier steckt Innovation in den Genen
i-team Global bietet eine breite Palette innovativer Reinigungslösungen an: von Scheuersaugmaschinen, Staubsaugern und Kaugummientfernern bis hin zu Fenster- und Luftreinigungsprodukten und einer großen Auswahl an Zubehör. Innovation liegt den schlauen Köpfen von i-team in den Genen. Jede Innovation sollte auf diesen fünf Prinzipien aufbauen: Sie sollte schneller, sauberer, grüner, sicherer und besser sein. Das Flaggschiff des Unternehmens ist der i-mop: eine smarte Scheuersaugmaschine, die ganz von selbst schrubben und wischen kann. Die Reinigung mit einer i-mop-Maschine ist bis zu 70 % schneller als konventionelles Nasswischen und bis zu 30 % schneller als herkömmliche automatisierte Reinigungsmaschinen. Außerdem kann sich der i-mop durch seine schlankere Bauweise auch in sehr kleinen Räumen viel flinker bewegen und stellt somit eine praktische und bequeme Reinigungslösung dar. Einzigartig ist die Scharnierbewegung, die es dem i-mop erlaubt, sich um die eigene Achse zu drehen. Dadurch kann er auch an Kanten entlang und unter Hindernissen wischen, sodass diese Bereiche nicht zusätzlich kontrolliert werden müssen.
Neue Lizenzvereinbarungen
Die grundlegende Technik des i-mop wird durch ein deutsches Patent geschützt. Van de Ven: „i-team hat eine exklusive Lizenzvereinbarung mit dem Patentinhaber. Diese Vereinbarung haben wir damals selbst aufgesetzt. Doch als wir an einem bestimmten Punkt angelangt waren, passten die Lizenzvereinbarungen, die wir gemeinsam getroffen hatten, nicht mehr. Denn wir hatten unsere Marketing- und Vertriebsaktivitäten ausgeweitet und eigene Innovationen hervorgebracht. Van de Ven bat V.O. um Unterstützung bei der Neuverhandlung des Lizenzvertrags. Annelies de Bosch Kemper-de Hilster, Rechtsanwältin bei V.O.: „Es kommt häufig vor, dass aufgrund einer Schwerpunktverschiebung ein Lizenzvertrag, der bereits seit einiger Zeit in Kraft ist, nicht mehr zur aktuellen Situation passt. Zu Beginn ist es logisch, dass die Partei, die in die Erfindung investiert hat, am meisten profitiert, aber nach einiger Zeit sollte die Partei, die in die Kommerzialisierung investiert hat, mehr erhalten. In diesem Fall hatte i-team bereits eine Menge Wert für den Patentinhaber generiert. Dieser war sich dessen wohl bewusst. Darum konnten wir uns problemlos einigen und eine geeignetere Lizenzvereinbarung aushandeln.“
Mehr Synergie kreieren
Die Lizenz für den i-mop ist ein Teil des IE-Portfolios des Vorreiters im Bereich Reinigungslösungen. V.O. hilft i-team auch beim Schutz der eigenen Marken und Patente. „Während wir unsere Kunden zum Nachdenken über Reinigungslösungen anspornen, tut V.O. dasselbe für uns in Bezug auf unser geistiges Eigentum. Wir haben uns hauptsächlich auf die Produktentwicklung für unsere Kunden konzentriert. V.O. hat uns klar gemacht, dass man strategischer mit seinem geistigen Eigentum umgehen kann und dass man Synergien schafft, wenn man auch dessen Schutz nicht außer Acht lässt. Wir schützen also nicht nur das eine oder nur das andere, sondern sowohl unsere Marken und Designs als auch die technischen Erfindungen.“
Partner
Die Zusammenarbeit zwischen i-team Global und V.O. ist angenehm, sagt Van de Ven: „Es gefällt mir, dass V.O. nicht wartet, bis wir auf sie zukommen, sondern selbst mitdenkt. Sie besuchen uns auch regelmäßig. Das ist auch wichtig, finde ich, denn es ist der beste Weg, um im direkten Kontakt miteinander zu zeigen, woran wir gerade arbeiten. Deshalb beziehe ich sie auch in unsere Strategien und unsere Firmenveranstaltungen mit ein. Ich sehe sie als unsere Partner an.“
Chemie
‘Wenn wir unsere Erfindung patentieren lassen, haben wir die Entwicklung und Durchführung selbst in der Hand.’
Vor ein paar Jahren, als er noch bei Nedstaal beschäftigt war, wurde ihm das Problem des mit gefährlichem Asbest verunreinigten Schrotts bewusst. „Wir stellten fest, dass es eigentlich noch gar keine Lösung für dieses Umweltproblem gab. Verunreinigter Schrott wurde ganz einfach, mit allen Konsequenzen für die Umwelt, auf Deponien entsorgt." In dieser Zeit fing er an, zusammen mit Nathalie van de Poel, seine Idee auszuarbeiten. Kurz danach schloss Bert Bult sich ihnen an. Der erste Schritt bestand aus der Beurteilung der Geschäftschancen. Sie erkannten, dass man, wenn man verunreinigten Schrott reinigen und umschmelzen würde, Geld verdienen konnte. Daraufhin untersuchte Wijma das hierfür benötigte Verfahren. Auf der PMC-Site findet man eine deutliche Beschreibung des Verfahrens mit außerdem einem Einblick in die Prozesse, die sich in der Fabrik abspielen werden: „Dadurch, dass die Stahlschmelze eine Temperatur von 1.500° C erreicht, werden die gefährlichen Asbestfasern in Sand, Glas und Magnesiumoxid zersetzt. Die vollständig abgeschlossene Fabrik ist so entworfen, dass während des Arbeitsprozesses und Transports die Sicherheit von Menschen und Umwelt gewährleistet ist."
Alle Aspekte
„Eigentlich sind wir keine Erfinder", erklärt Wijma. „Erst nachdem wir errechnet hatten, dass wir hiermit Gewinne erzielen können, wurde uns deutlich, dass wir eine neue Erfindung gemacht hatten. Das hat uns wirklich überrascht, weil es uns so logisch erschien. Also war der nächste logische Schritt der des baldigen Patentierens. Unser Ziel war und ist nämlich, das Verfahren selbst zu entwickeln und auch durchzuführen. Die Patentanwaltskanzlei V.O. hat uns in allen Aspekten des intellektuellen Eigentums Beistand geleistet. Zusammen mit dem Patentanwalt und ihren anderen Juristen haben wir alle nötigen Schritte unternommen, um in verschiedenen Ländern Patent zu beantragen. Auch wurde die Struktur der Aktiengesellschaft gebührend berücksichtigt, sodass alles vertraglich abgesichert ist.“
Jugendtraum
Inzwischen sind die Verträge mit Bauunternehmern und Kunden unterschrieben und alle Genehmigungen erteilt. „Die Fabrik wird in Delfzijl gebaut und im Jahr 2020 schlüssel- und gebrauchsfertig sein. Renewi, ein Unternehmen, das Abfall zu Produkten verarbeitet, (ehemals Van Gansewinkel) versorgt die Sammlung. Jansen Recycling ist Teilhaber des Unternehmens und garantiert die Abnahme unserer Purified Metal Blocks, kurz PMBs. Wenn die Fabrik einmal steht und sich bewiesen hat, nimmt auch der Wert unserer Erfindung weiter zu. Dann könnten wir uns vorstellen, unsere Fachkenntnis als Lizenz auch in anderen Teilen der Welt zu verkaufen. Ein Jugendtraum wird Wirklichkeit. Was einst nur eine Idee auf einem Blatt Papier war, werden wir jetzt realisieren. Wir werden hiermit einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Anstatt zu deponieren, wird der verunreinigte Schrott wiederverwendet."
Life Sciences
‘Für bereits vorhandene Technologien haben wir eine neue Anwendung erfunden.’
Im Herbst 2017 gewannen sie mit Cyclomics den Venture Challenge, einen Wettbewerb für Start-ups im Bereich der Biowissenschaften. Anfang desselben Jahres sprachen sie bei einem Mittagsspaziergang zum ersten Mal über die Idee des Unternehmens. Klosterman ist Molekularbiologe und Leiter einer Forschungsgruppe. Auf der Genetikabteilung untersucht er die DNA von Tumoren mithilfe der DNA-Sequenzierungstechnologie. De Ridders wissenschaftlicher Hintergrund ist die Bioinformatik. „Bei der Einführung des Nanopore-Sequenzierers fragten wir uns: Welche weiteren Möglichkeiten kann dieser uns bieten?” Bei dieser Technologie wird in einem Gerät ein DNA-Molekül durch ein mikroskopisch kleines Loch – eine Nanopore – gezogen, während gleichzeitig die DNA-Sequenz abgelesen wird. „Da kam uns die Idee, Tumor-DNA-Moleküle im Blut aufzuspüren. Dann könnten wir durch eine Blutuntersuchung die Existenz eines Tumors ermitteln. Das würde eine der wichtigsten Fragen in der Onkologie beantworten: Wie können wir frühzeitig und nicht-invasiv Tumoren aufspüren?" Kloosterman: „Es handelt sich hier um kleinste Mengen von nur dutzenden Molekülen. Das benötigt einen äußerst sensiblen Spürhund, und den haben wir nun in der Form des Nanopore-Sequenzierers. Wir haben für bereits vorhandene Technologien eine neue Anwendung erfunden."
Patentanwalt
Nach den ersten Experimenten stellte sich heraus, dass die Erfindung großes Potenzial birgt. Zu dem Zeitpunkt kam zufälligerweise auch das Anliegen der Universitätsklinik, darüber nachzudenken, welche Erfindungen gut zu vermarkten sind. Auf die ausgiebigen Präsentationen ihrer Idee folgte logischerweise viel konstruktive Kritik, die wiederum zu noch weiteren Verbesserungen führte. In dieser Zeit nahmen sie auch Kontakt mit einem Patentanwalt von V.O. auf. Hierzu Kloosterman: „Er erfasste sehr schnell die Tragweite der Erfindung und konnte schon bald eine Aussage zur Patentfähigkeit machen. Er forderte uns auf, das Wesentliche vom Nebensächlichen zu trennen und half uns beim Definieren des Kerns unserer Erfindung.“
Investoren benötigt
„Als Wissenschaftler verbreitet man seine Kenntnisse über Publikationen", sagt De Ridder. „Eigentlich landen sie damit quasi auf der Straße, und oft bleiben sie dann unbeachtet. Wenn man etwas damit bewirken will, muss man selbst die Initiative ergreifen, zum Beispiel, indem man ein Unternehmen gründet." Hierzu Kloosterman: „Die Venture Challenge war eine Art Schnellkochtopf, wobei innerhalb von zwei Mal drei Tagen alle möglichen Fragen an die Reihe kamen. Wo kreiert man einen Wert für die Gesellschaft? Wer ist der Kunde? Der Arzt oder der Patient? Wie verdient man damit Geld? Woraus besteht das eigentliche Produkt? Es war ein Coaching-Programm mit einem Wettbewerb. Eigentlich lernt man hier vor allem, wie man seine Unternehmensideen den Investoren präsentiert.
Der Anfang
Inzwischen haben sich die ersten Investoren gemeldet. De Ridder sagt hierzu: „Jetzt gilt es, ein Unternehmen aufzubauen, das Investoren interessant finden. Für die Herstellung eines soliden Produkts, das auch in einer klinischen Umgebung wirksam ist, benötigen wir viel Geld. Die Universitätsklinik bietet uns eine Inkubatorumgebung, in der wir, zusammen mit einem Vollzeit-Postdoktoranden, einen Tag in der Woche arbeiten werden. Danach werden wir zusätzliches Personal für die Validitätsprüfungen benötigen. Jetzt müssen wir der Welt zeigen, was wir zu bieten haben."
Life Sciences
‘Wir haben eine Technologie entwickelt, die sowohl in Europa als auch in den USA patentgeschützt ist, und das ist entscheidend.’
Es ist zu erwarten, dass ab 2050 jährlich zehn Millionen Menschen an Infektionen mit resistenten Bakterien sterben werden. Die Antibiotikaresistenz stellt weltweit ein ungeheuerlich großes Gesundheitsproblem dar. Darum ist jetzt dann auch für Bastians jungen Betrieb AGILeBiotics der richtige Moment angebrochen, an Investoren heranzutreten: „Im Moment bemühe ich mich vor allem, in weiten Kreisen unsere Unternehmensidee zu präsentieren. Die ersten Investitionen sind schon eingegangen. Im Februar 2018 haben sich drei regionale Investoren eingefunden, die den Anfang unserer Untersuchungen finanziell ermöglichen." Der Forscher ist sich dessen bewusst, dass hierbei große finanzielle Interessen auf dem Spiel stehen: „Der potenzielle Gewinn unserer Erfindung ist unglaublich groß. Mein Team, unsere Investoren und ich glauben an die Idee und sind bereit, das Risiko einer Unternehmensgründung einzugehen. Wir sind zu fünft, haben alle eine wissenschaftliche Ausbildung und einige von uns auch Erfahrungen im Geschäftsleben gemacht. Wir befinden uns hier in einer perfekten Umgebung kleiner innovativer Betriebe, die einander aufsuchen, unterstützen und helfen."
Enorme Kosteneinsparungen
Die patentierte Technologie trägt den Namen OxaSelect und wurde von Bastian während seiner Promotionszeit in Groningen entwickelt. Ein großer Vorteil liegt darin, dass diese Technologie es ermöglicht, auf der Basis schon verwendeter Antibiotika einfacher und schneller neue Antibiotika zu entwickeln. „Wir können die Zahl der Syntheseschritte um 50% reduzieren. Das kommt sowohl den Produktionskosten als auch dem Zugang zu neuen Antibiotika erheblich entgegen. Die Tatsache, dass diese Art von Antibiotika schon seit den vierziger Jahren, also seit langer Zeit bevor die Resistenz einsetzte, erfolgreich angewendet wird, vergrößert die Erfolgschance dieses Verfahrens. Ich erwarte, dass wir während der nächsten Jahre die ersten Tests mit in Frage kommenden Antibiotika an Mäusen durchführen können."
Nächste Investitionsrunde
Für jede Neuunternehmensgründung ist in dieser Phase die Finanzierung ausschlaggebend. Das Patent ist eingeholt, aber die Markteinführung ist noch weit entfernt. Bastian: „Meine Unternehmensplanung ist langfristig angelegt. Handeln müssen wir jedoch auch schon in der nahen Zukunft, und darum schon jetzt für eine ausreichende Finanzierung sorgen. Alles ist noch unsicher, gleichzeitig aber auch eine Herausforderung, die mir Energie gibt. In den letzten Jahrzehnten wurde nur sehr wenig auf diesem Gebiet entwickelt. Wenn wir erst einmal einen erfolgreichen Stoff entwickelt haben, generieren wir genügend Einkünfte und die Möglichkeit, dass sich mehr Investoren melden. Außerdem benötigen wir heute, mehr dann je, innovative Start-up-Unternehmen. In den letzten Jahrzehnten wurden nur wenige Fortschritte auf dem Gebiet der Antibiotikaforschung gemacht. Und dies, obwohl es einen dringenden Bedarf an neuen Antibiotika gibt, um der weiterhin zunehmenden Bakterienresistenz entgegenzuwirken."
Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg
„Kommunikation ist für uns der Schlüssel zum Erfolg", sagt Bastian. „Nur so ziehen wir die Aufmerksamkeit wichtiger Marktparteien auf uns, nur so erfahren diese von unserem Können." Das waren Anfang November 2017 seine Worte auf der Jahreskonferenz BIO-Europe in Berlin, der weltweit größten Veranstaltung der Biotech-Industrie. „Auch dort bekamen wir viele positive Reaktionen. Man hat Vertrauen in unsere Ideen," schlussfolgert Bastian, der in der Gruppe von Professor Andreas Hermann, Mitbegründer des Unternehmens, promovierte.
Life Sciences
‘Mit der vor kurzem erhaltenen CE-IVD-Zertifizierung können wir jetzt den MMprofiler auf dem europäischen Markt verkaufen; das ist ein wichtiger Schritt.’
Business Development Manager Nicky Vogels: „Mit der vor kurzem erhaltenen CE-IVD-Zertifizierung können wir jetzt den MMprofiler auf dem europäischen Markt verkaufen; das ist ein wichtiger Schritt." SkylineDx hat sich auf der 18. Etage der Rotterdamer Erasmus-Universitätsklinik niedergelassen, in einer Inkubatorumgebung, in der sich Start-ups auf ideale Weise entwickeln können. Vogels: „Seither sind wir enorm gewachsen. Unser wissenschaftliches, kaufmännisches und unterstützendes Team besteht inzwischen aus über 25 Mitarbeitern.“ Das Produkt, das dem Unternehmen zum Durchbruch verhalf, der MMprofiler, ist ein diagnostischer Test, mit dem sich anhand des Genprofils des Patienten der Krankheitsverlauf vorhersagen lässt, indem für den Patienten ein hohes oder ein Standard-Risikoprofil festgestellt wird. Ein hohes Risikoprofil geht mit einer schlechteren Prognose einher. Der Test bezieht sich auf das Multiple Myelom (MM), eine lebensbedrohliche Form des Blutkrebses. „Wir arbeiten dabei eng mit der Hämatologie-Abteilung des Erasmus-Krankenhauses in Rotterdam zusammen.“
Durchstarten
Als der Investor Van Herk Investments in das durchgestartete Unternehmen einstieg, wurde der Fokus auf den MMprofiler verlegt, und das mit Erfolg. Im Herbst 2015 folgte die wichtige europäische Zulassung (CE-IVD-Kennzeichnung), mit der das Produkt auf dem europäischen Markt verkauft werden darf. „Wir arbeiten nach dem sogenannten dezentralen Geschäftsmodell. Das bedeutet, dass wir komplette Diagnostik-Kits liefern, mit denen lokale Labors die Tests selbst mit ihren Standardanlagen durchführen können. Die Gewebeprobe des Patienten, in diesem Fall Knochenmark, braucht das Labor also nicht zu verlassen, was für die Krankenhäuser von großem Vorteil ist.“
Vereinigte Staaten
Durch das Entwickeln von Tests für noch weitere Krankheitsbereiche, bemüht sich das Unternehmen nun, sein Produktportfolio zu erweitern. „Unser Schwerpunkt ist die Onkologie, doch wir orientieren uns auch außerhalb dieses Bereichs. Grundsätzlich verfügen wir im eigenen Haus über alle Möglichkeiten für die Entwicklung von Tests auch für andere Erkrankungen. Im Rahmen des Konzepts der personalisierten Medizin besteht ein großer Bedarf nach neuen Biomarkern und diagnostischen Tests. Obwohl dieser Markt ein hohes Potenzial besitzt, werden bis heute nur relativ wenig diagnostische Tests auf den Markt gebracht. Inzwischen haben wir eine Niederlassung an der Westküste der USA eröffnet, um dort den MMprofiler auf den Markt zu bringen.“ Gemeinsam mit V.O. tauscht sich Vogels über die beste Patentstrategie aus. Dabei lautet die wichtigste Frage: „Was tun wir in welchem Land in Bezug auf die Anmeldung und das Managements unserer Patente?“
Life Sciences
‘Weil wir unsere Erfindung geschützt haben, können wir Hunderte Millionen Euro von Investoren anziehen.’
AIMM Therapeutics
ist aus dem „Academisch Medisch Centrum“ der Universität Amsterdam
hervorgegangen. Ursprünglich entwickelte das Unternehmen Antikörper gegen
Infektionserkrankungen, wie CMV, RSV, Influenza und MRSA. Heute jedoch gewinnt
AIMM Antikörper für onkologische Indikationen. Das Unternehmen entdeckte im
Blut eines Patienten, der von einem Melanom im 4. Stadium eines weit fortgeschrittenen
Hautkrebses mit Metastasen im Gehirn geheilt war, einen speziellen Antikörper.
Der Patient wurde zuvor erfolgreich mit einer experimentellen Immuntherapie auf
der Grundlage von T-Zellen behandelt. Aus dem Blut dieses Patienten wurden die
sogenannten B-Zellen ausgewählt, die Immunzellen, welche Antikörper gegen
Krebszellen bilden. Dabei stieß AIMM auf einen Antikörper, AT1412, der
Tumorwachstum hemmen kann.
Ein Patient hilft
dem anderen
Dank des
speziellen von AIMM entwickelten Select-Verfahrens war AIMM in der Lage,
B-Zellen zu isolieren. „Das Problem dabei bestand darin, dass humane B-Zellen
in Kultur nicht lange überleben konnten. Mit unserer Technik konnten wir jedoch
dafür sorgen, dass die empfindlichen, aber höchst wertvollen Immunzellen überleben,
und daraus den Antikörper AT1412 gewinnen“, berichtet CEO John Womelsdorf von
AIMM Therapeutics. „Um festzustellen, ob der Antikörper tatsächlich gegen
Krebszellen wirksam ist, haben wir ihn mit diesen Zellen in Kontakt gebracht.
Es zeigte sich, dass wir das Wachstum der Tumorzellen, zumindest die des
Melanoms, hemmen konnten. Inzwischen wissen wir, dass dieses Verfahren auch bei
Darm-, Lungen-, und Brustkrebszellen effektiv sein kann. Besonders interessant
an der Sache ist, dass hier ein Patient dem anderen helfen kann.“
Sicherheit für
Investoren
Diese Entdeckung ist für AIMM Gold wert, da sie eine effektive Behandlung vieler Krebsarten verspricht. Womelsdorf: „Damit wir unsere therapeutischen Antikörper den Kliniken bereitstellen können, benötigen wir Hunderte Millionen Euro. Diese Finanzmittel bekommen wir allerdings nur, wenn Investoren die Gewissheit haben, dass unsere Erfindung angemessen geschützt ist und nicht kopiert werden kann. Ohne Schutz unseres geistigen Eigentums kein Geld, ohne Geld keine Forschung und ohne Forschung keine Krebstherapie.“ Saskia van Doorn, Patentanwältin bei V.O., arbeitet bereits seit vielen Jahren mit AIMM an deren Patent-Portfolio. „Bisher war das vorrangige Ziel der Verkauf und die Lizensierung der Antikörper gegen Infektionserkrankungen. Die aktuelle Patentstrategie bezieht sich jedoch auf den Schutz der eigenen AIMM-Produkte zur Bekämpfung von Tumoren.“
Virtuelle
Mitarbeiter
Womelsdorf: „Saskia ist regelmäßig hier bei uns vor Ort. Das ist für uns von großem Vorteil, denn dadurch kennt sie uns gut.“ Saskia van Doorn: „AIMM verwendet menschliches, natürliches Material. Ein solches Produkt aus der Natur patentrechtlich zu schützen, ist gar nicht so leicht. In den USA ist dies beispielsweise nicht erlaubt. Indem wir vor allem den künstlichen Aspekt des therapeutischen Antikörpers hervorgehoben haben, ist es uns letztendlich doch gelungen, das Produkt mit einem Patent zu schützen.“ Womelsdorf: „Dies war nur durch unsere intensive Zusammenarbeit möglich. Ich betrachte Saskia als virtuelle Mitarbeiterin von AIMM. Sie hilft uns, mit relativ geringen Investitionen die höchsten Einkünfte für unsere Forschungsarbeit zu generieren.“
Hightech & Elektronik
‘Unsere Partner erwarten, dass wir über ein Patentportfolio verfügen.’
Vor einigen Jahren wünschten sich Hersteller im Bereich der Solarenergie weltweit mehr Innovation und Forschung. Mit diesem Ziel wurde 2010 Solliance gegründet. Ihre wichtigsten Partner sind ECN (Energy Research Centre of the Netherlands), TNO (Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung) und IMEC (Interuniversity Microelectronics Centre). Die Provinz Nord-Brabant bewirkte mit ihrer Millionenspende, dass das Forschungszentrum auf dem High-Tech Campus in Eindhoven tatsächlich errichtet wurde. „Wir präsentieren uns wie ein Unternehmen, doch faktisch sind wir eine Kooperation. Wir entwickeln technische Ausrüstung für die Industrie. Die führt letztendlich die Kommerzialisierung unserer Innovationen durch“, sagt Toonssen.
Durchbruch
„Wenn es um flexible, ultradünne Solarzellen geht“, setzt Toonssen fort, „ist die Herausforderung ein Halbfabrikat zu entwickeln, dass leicht integrierbar ist. Dafür bin ich verantwortlich. Mit dieser Entwicklung haben wir gerade erst begonnen. Wir beziehen nun Kontakte aus dem Bauwesen, der Infrastruktur und dem Transport mit ein. Wenn man sich beispielsweise den Bau ansieht, sind Solarzellen auf dem Dach evident. Mit nur der Dachoberfläche wird aber kein Gebäude energieneutral. Unsere Lösungen arbeiten nun mit der Fassade.“
Momentum
„Mit der jetzigen Arbeitsweise taucht eine große Ineffizienz auf; zahlreiche Unternehmen im Bauwesen arbeiten nicht zusammen, sondern nacheinander. Wir möchten, dass Bauarbeiter, Isolationsspezialisten und Beleuchtungsexperten mit einander kooperieren um unsere Lösungen zu integrieren. Es ist spürbar, dass jetzt der Moment für solche Durchbrüche gekommen ist. Wir entwickeln dafür nun die Technologie, die später in einem Zusammenspiel in der Praxis angewandt werden muss.“
Philosophie
Solliance ist nachdrücklich kein Unternehmen: „Wir möchten Unternehmen Innovation ermöglichen. Selbstverständlich haben wir einen soliden Haushaltsplan. Unsere Lösungen – und das ist der Unterschied zu vielen anderen Forschungsinitiativen – sind in hoher und individuell anpassbarer Anzahl produzierbar. Ich habe vollstes Vertrauen, dass die Richtung, die wir eingeschlagen haben, gut ist. Wir profitieren bislang noch zu wenig von Sonnenenergie. Wenn man die Integration von Solarzellen unter anderem in Gebäuden in Gang setzt, hat man den Schlüssel selbst in der Hand. Technisch ist die Sache ziemlich komplex, doch dafür ist Solliance gegründet worden.“
Patente
Patente sind für Solliance erforderlich, antwortet Toonssen auf eine entsprechende Frage: „Wenn unsere Innovationen kommerzialisiert werden, bekommen wir dank unserer Patente einen Prozentsatz für jedes verkaufte Teil. Den Gewinn stecken wir unmittelbar wieder in unsere Wissensentwicklung. Ohne solche Patente hat man im Laufe der Zeit ein Finanzierungsproblem – Fördergelder verringern sich bereits jetzt. Unsere Partner erwarten außerdem, dass wir über ein Patentportfolio verfügen. Ohne solche Rahmenbedingungen kann eine gute Kooperation schlichtweg nicht stattfinden.“
Hightech & Elektronik
‘Wir beobachten immer zuerst den Markt und seine Bedürfnisse.’
Innovation passt perfekt in die Mentalität und den Unternehmensgeist von Van Wijngaarden: „Wir beobachten immer zuerst den Markt und seine Bedürfnisse. Der Rekorder ist hauptsächlich für die Feuerwehr und die Polizei bestimmt. Während unserer Beratungsarbeit bei der Polizei machten wir die Erfahrung, dass die Aufzeichnung der Ereignisse schlecht war. Bei Unruhen in Hoek van Holland (südlich von Den Haag) wurden beispielsweise Audioaufnahmen gemacht, doch als geschossen wurde, schaltete sich der Rekorder aus. Wir waren davon überzeugt, dass es bessere Möglichkeiten geben muss.“
Polizei und Feuerwehr
“Diese Innovation ist gänzlich auf Situationen in der Praxis abgestimmt. Wenn irgendwo in der Stadt ein bewaffneter Raubüberfall stattfindet und einige Polizisten mit einem PDR in der Nähe sind, wird alles vom Rekorder in guter Qualität aufgenommen: Audio, Video und GPS. Hinterher können die gesamten Daten mit Google Maps synchronisiert werden und der Vorfall kann rekonstruiert werden. So kann die Situation sehr schnell einschätzt werden. Zuvor hatten wir nur mit Ton gearbeitet und die Verwendung der Kamera war neu. Weil wir jedoch wissen, was in der Welt der Sicherheit erforderlich ist, wagten wir diesen Schritt. Was den gewerblichen Rechtsschutz betrifft, war der Gutschein, den wir als VIC-Gewinner von V.O. erhielten, ein großes Glück.
Von TNO zu einem Startup
Van Wijngaarden studierte Technische Physik in Delft, mit Schwerpunkt Akustik. „Dort beschäftigt man sich neben der Technik auch damit, wie der Mensch Töne wahrnimmt.“ Direkt nach dem Studium arbeitete er für TNO – ein logischer Schritt. TNO ist die niederländische Organisation für angewandte naturwissenschaftliche Forschung. Bei TNO gab es jedoch wenig Freiraum, Forschungsergebnisse in konkrete Produkte umzusetzen. In der Organisation lernte er seinen heutigen Geschäftspartner Jan Verhave kennen: „Wir sagten uns oft: wieso gründen wir nicht eine Firma? Erst als ich eine Managementposition einnahm und mich nicht länger mit Inhalten beschäftigte, war der Moment für die Selbstständigkeit gekommen.“
Marktführer
Embedded Acoustics ist nicht nur mit dem PDR erfolgreich. Das Unternehmen ist zudem weltweit Marktführer mit einem Produkt für die Messung der Sprachverständlichkeit – entscheidend bei Gebäuderäumungen: „Menschen bleiben bei einer Sirene häufig auf ihren Plätzen sitzen, während sie bei einer gesprochenen Nachricht meistens schon aktiv werden. Voraussetzung ist dann aber, dass die Nachricht verständlich ist. Wir sind hauptsächlich in den Vereinigten Staaten und Australien erfolgreich, wo Prüfungen und Normierungen sehr strikt gehandhabt werden. Unser Gerät ist sehr einfach in der Anwendung. Wieso wir das alles machen? Unsere Lösungen machen wirklich den Unterschied, für einen Polizisten oder für ein sicheres Gebäude.“
Hightech & Elektronik
‘Unsere RFID-Tags werden mittlerweile jetzt weltweit eingesetzt.’
Anfang der 1970er-Jahre entwickelte Nedap ein System zur elektronischen Ladendiebstahlerkennung. Dazu werden elektronische Warensicherungsetiketten, sogenannte Tags, an den einzelnen Artikeln angebracht. Die Tags können nur mit speziellen Geräten an der Kasse entfernt werden und bei Diebstahl löst der Tag einen Alarm aus.
RFID-Tags von Nedap werden mittlerweile weltweit in unzähligen Bereichen eingesetzt, zum Beispiel bei Zugangskontrollen zu Gebäuden, bei der Erkennung von Nutztieren, der Registrierung von Bibliotheksbüchern oder der Ortung von unterirdischen Leitungen. Eine Besonderheit der von Nedap patentierten Technologie ist, dass die Tags keine Batterien benötigen, da sie durch ein magnetisches Feld aufgeladen werden. In Kombination mit neuen Entwicklungen wie ausdruckbaren RFID-Tags sorgte diese Innovation dafür, dass der Strichcode einen starken Konkurrenten dazubekam.
Ingenieurwesen
‘Wir haben uns bewusst für dieses gemischte Setup entschieden, bei dem externe Experten involviert sind.’
Als er sich als fertiger Ingenieur bei einer Patentanwaltskanzlei bewarb, wusste er kaum, was das Fach wirklich beinhaltete. Doch inzwischen ist Van Minnebruggen versessen auf Patente. Von Antwerpen aus leitet er die IP-Abteilung bei Atlas Copco für die Businessbereiche Compressor und Power Technique. Er führt ein Patentteam von zehn Leuten an, die weltweit aktiv sind. „Unser Unternehmen ist Weltmarktführer, wenn es um Kompressortechnik geht. Alles dreht sich hier um Innovation; das ist einer unserer Kernwerte. Wir werden auch die Universität der Pressluft genannt. Im belgischen Wilrijk beschäftigen sich um die 480 aller 700 Ingenieure mit Forschung und Entwicklung.“
IP von Anfang an einbezogen
In dieser von Forschung getriebenen Umgebung ist nahezu jeder von der Bedeutsamkeit des geistigen Eigentums überzeugt. Van Minnebruggen erläutert: „Wir sind sichtbar und bekannt bei allen, die involviert sind. Wir organisieren Trainings und Lesungen zum Thema Patente. Dabei kann es um die Patentierbarkeit oder die Vermeidung von Patentverletzungen gehen. Immer häufiger sitzen wir bereits beim ersten Entwicklungsmeeting mit am Tisch, um hinsichtlich geistigen Eigentums zu beraten und insbesondere um zu prüfen, welche Technologie bei uns und welche bei anderen geschützt ist bzw. welche Schutzrechte noch valide sind. Seitdem sich ein Ingenieur aus der Projektentwicklung unserem Team angeschlossen hat, ist unsere Position bedeutend gewichtiger geworden.“
Marktführer bleiben
Atlas Copco produziert äußerst hochwertige und komplexe Produkte. Trotzdem werden hin und wieder Plagiate entdeckt. Van Minnebruggen erläutert die Bedeutsamkeit der Bekämpfung solcher Nachahmungen: „Dagegen muss man sich wehren; allein aufgrund des Rufes unseres Unternehmens, denn der Käufer einer illegalen Kopie wird mit minderwertiger Qualität konfrontiert, wobei er glaubt, ein Originalprodukt gekauft zu haben.“ Atlas Copco wächst, ist Marktführer und möchte das bleiben. „Zuerst hatten wir ein IP-Team von drei Kräften, jetzt sind wir zwölf. Das Unternehmen beschäftigt sich inzwischen intensiv mit industry 4.0 und dem Internet of things – was u.a. bedeutet, dass wir mittels Fernwartung bestimmen können, ob an unseren Maschinen Reparaturen fällig sind oder nicht. Hier liegt in den nächsten Jahre einiges an Entwicklungspotential. Zudem beobachten wir ein starkes Wachstum im Bereich licensing und crosslicensing: neue Formen der Zusammenarbeit, wobei geistiges Eigentum natürlich auch hier eine wichtige Rolle spielt.“
Externe Expertise
Trotz seines großen Teams arbeitet Van Minnebruggen gern mit einer Institution wie V.O. zusammen „Sie haben viel Erfahrung u.a. in der Verfahrensführung beim Europäischen Patentamt. Wir entscheiden uns bewusst für diese Mischung, in der wir Experten von außen mit ins Boot holen. Das ist auch logisch, denn alles wird seit einigen Jahren komplizierter. Beispielsweise das ganze Verfahren rund um die Produktentwicklung. Aus diesem Grund arbeiten wir intern und extern mit vielen unterschiedlichen Parteien zusammen. So haben wir manchmal Erfindungen, die durch eine Zusammenarbeit einer Universität mit Fachkräften aus Indien, China und Belgien entstehen. Allein die Frage „Wer reicht was wo ein?“ ist kompliziert. Wir sollten deshalb nicht versuchen, alles intern zu managen. Wir halten derzeit rund zweitausend Patente.“
Steinar Henskes hatte schon immer eine Faszination für Laserlicht. Bis ein paar Jahre davor betrieb er ein kleines Unternehmen, das Anwendungen mit Laserlicht entwickelte, beispielsweise für die Ausrichtung bestimmter Materialien. Als er eines Abends an einer Weide mit Laserlicht spielte, fiel ihm auf, dass die Vögel davonflogen. „Das hat mich auf eine Idee gebracht“, berichtet er. „Ich habe sofort die Möglichkeiten erkannt und in der Literatur nachgeforscht, was zu diesem Thema bereits bekannt ist. Es gibt unzählige Orte, an denen Vögel nicht erwünscht sind. Mir war klar, dass ich eine Marktlücke gefunden hatte, wenn es mir gelingen würde, den Laser als eine Art moderner und tierfreundlicher Vogelscheuche einzusetzen.“
Gebündelte Lichtteilchen
Kein Geringerer als Albert Einstein selbst ist der Grundleger des Laserlichts. Heute kennen wir Laserlicht aus Anwendungen wie die Laser-Zeigern, die bei Vorträgen verwendet werden, außerdem kommt Laserlicht beim Abspielen von CDs und sogar zum Schneiden von Stahl zum Einsatz. „Eigentlich ist Laserlicht nichts anderes als gebündelte Lichtteilchen“, erklärt Steinar. „Es jagt Vögeln Angst ein, da es in ihre Komfortzone dringt. Man könnte es mit der Reaktion von Menschen vergleichen, die ein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf sich zukommen sehen. Der Körper signalisiert eine drohende Gefahr. Wir haben einen Laserstrahl entwickelt, der für den Menschen ungefährlich ist, der jedoch bei Vögeln den maximalen Schreckeffekt auslöst.“ Heute, einige Jahre später, hat sich diese Formel als Goldgrube erwiesen.
Skepsis des Marktes
Zunächst entwickelte Steinar ein Gerät für den Agrarsektor. Dieses Gerät funktionierte wie eine Taschenlampe, mit der der Landwirt aus einiger Entfernung Vögel verjagen konnte. „Ich suchte dafür Partner, beispielsweise Produktionsbetriebe. Außerdem brauchte ich ein Vertriebsnetz, das diesen Handlaser für mich verkaufte. Man merkt dann schnell, wie viel Arbeit es kostet, ein innovatives Produkt auf den Markt zu bringen. Zunächst herrschte Skepsis. Als ich jedoch Filme vorführte und Demos hielt, konnte man sich davon überzeugen, dass es funktioniert. Ein günstiges Angebot und ein wenig Werbung sorgten für den Rest.“ Lesen Sie die Innovationentipps1. Die Erfindung muss neu und erfinderisch sein, wobei die Hürde oftmals niedriger liegt als man anfänglich denken mag. Ein vorhandenes Problem mit einem vorhandenen Produkt zu lösen kann einen gewaltigen Durchbruch bedeuten. 2. Henry Ford hat einmal gesagt: “If I had asked people what they wanted – they would have said faster horses. Lassen Sie sich nicht von der anfänglichen Skepsis des Marktes verunsichern. Und denken Sie groß. Die ganze Welt kann Ihr Markt sein. 3. Suchen Sie die richtigen Partner. Schließen Sie sich bestehenden Netzwerken an, beispielsweise für den Vertrieb Ihrer Produkte. Das kann Ihrem Unternehmen den ausschlaggebenden Anstoß in die richtige Richtung geben. 4. Holen Sie Know-how und Erfahrung in Ihr Unternehmen, um innovativ zu bleiben und schnell zu wachsen. Ich selbst habe mein Studium an der TU zwar nicht abgeschlossen, in meinem Unternehmen arbeiten jedoch Ingenieure mit abgeschlossenem Studium. Und meine Investoren stecken nicht nur Geld, sondern auch Kenntnisse und Kontakte in mein Unternehmen. 5. Richten Sie gewerbliche Schutzrechte sowohl auf das Produkt als solches (Patent) als auch auf seine Bezeichnung (Marke). Das trägt zur Wertschöpfung Ihres Unternehmens bei und hilft Ihnen in Gesprächen mit Geldgebern und Investoren. Außerdem ist es ein Zeichen der Professionalität. Sie haben ein einzigartiges Produkt anzubieten, aber ist es auch geschützt? von Henskes.
Flughäfen
Damit war der neue Standard im Bereich der Vogelvertreibung gesetzt. Die Produkte der Bird Control Group fanden rasch ihren Weg über die Grenze und zu anderen Branchen. Zuerst meldete sich die Freizeitbranche, so Steinar. „Und plötzlich saß ich bei einem Gespräch am Flughafen Schiphol. Diese Gespräche bedeuteten für mein Unternehmen einen enormen Aufschwung. Schiphol wollte natürlich einen automatischen Laser, eine Art Roboter, der einen ganzen Bereich von Vögeln freihalten konnte.“ Inzwischen gehören bereits mehrere Flughäfen zum Kundenkreis der Bird Control Group, und das weltweit.
Gewerbliche Schutzrechte
Mit dem Wachstum des Unternehmens war auch die Notwendigkeit gegeben, die gewerblichen Schutzrechte gut zu planen. „Mir wurde klar, dass unser Produkt wirklich einzigartig ist“, erklärt Steinar mit leuchtenden Augen. Nun will er dafür sorgen, dass die Technik und die Marken der Bird Control Group den Standard im Markt darstellen. „Wir verfügen inzwischen über drei Patente auf die Technik und über mehrere eingetragene Markennamen. Das verschafft uns einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, aber es bietet uns vor allem viele Möglichkeiten für den weiteren Ausbau des Unternehmens.“ So stiegen drei informelle Investoren ein, die über zusätzliche Sicherheiten verfügen, da die Marken und die Patente einen Wert repräsentieren. V.O. Patents & Trademarks ist der feste Berater der Bird Control Group.
Gesellschaftliche Relevanz
Inzwischen verkauft die Bird Control Group die Laserlösungen in rund 70 Ländern. Auch die Zahl der Branchen, die diese Lösung einsetzen, nimmt noch immer zu. Agrarsektor, Luftfahrt, Freizeit und Industrie sind nur einige Beispiele dafür. „Man denke auch an die Fischerei. Jährlich verenden 300.000 Vögel, weil sie bei der Langleinenfischerei als Beifang gefangen werden. Wir stellen unsere Laser nun auch auf den Booten auf. Die Vögel halten dadurch Abstand von den gewerblichen Aktivitäten des Menschen. Wir lösen Probleme. Unsere Produkte haben also gesellschaftlich gesehen eine hohe Relevanz!“
Johannes van Melle, Partner bei V.O. Patents & Trademarks
„Innovation heißt strategische Zusammenarbeit, Wachstum, Weiterentwicklung und Verbesserung. Sie suchen Finanzmittel, um weiter in Ihr Unternehmen finanzieren zu können. Treffen Sie die richtigen Entscheidungen? In diesen Phasen ist es wesentlich, auch Ihre gewerblichen Schutzrechte gut zu regeln. Auch etablierte Unternehmen tun das. Sie wissen, wie der Markt funktioniert. Als Innovator müssen Sie sich den wirtschaftlichen Gesetze des Marktes anpassen. Ich bezeichne dies als patent reality. Patente verschaffen einem Unternehmen eine solide wirtschaftliche Basis, die den Freiraum für den nächsten Schritt schafft.“
Credits Steinar Henskens image: Mats van Soolingen
Life Sciences
‘Wenn wir nicht patentieren, verlieren wir alles.’
“In den Niederlanden ist unsere Lösung bereits von Bedeutung”, erklärt Breedveld, “doch noch viel bedeutsamer ist sie in den Vereinigten Staaten und den Mittelmeeranrainerstaaten. Wer dort mit ungenauen Beschwerden wie „Schmerzen in der Lunge“ den Hausarzt aufsucht, bekommt unverzüglich Antibiotika verschrieben. Im Falle einer falschen Diagnose des Arztes, dass es sich um eine bakterielle, nicht um eine virale Infektion handelt, kann Antibiotika einem Patienten gesundheitlich schaden, anstatt ihm zu helfen. Unser Test klärt Hausärzte sofort über die Art der Infektionskrankheit auf. Die wichtigste Herausforderung und Frage ist: Werden Hausärzte diese Innovation akzeptieren und sind sie zu einer Änderung ihrer Routineuntersuchung bereit?“
Schlüsselthema
“Während meines Chemiestudiums habe ich mich auf Science Based Business spezialisiert. Mich faszinierte die Unternehmenswelt und nach dem Studium selbst etwas gründen wollte ich bereits als Student. Besonders das Umsetzen wissenschaftlicher Erkenntnisse in ein Produkt interessierte mich. Auf einem selbstorganisierten Ideenwettbewerb für Studenten bekam ich vielerlei gute Ideen für Startups. Zudem lernte ich viele Entwickler neuer Ideen persönlich kennen. Was mich an unserer Idee besonders reizte? Es ist tatsächlich eine neue Lösungsmöglichkeit für ein altbekanntes Problem. Außerdem ist es im Moment ein Schlüsselthema, wie eine Googlesuche sofort verrät.“
Professoren
„Doch zuerst musste sich herausstellen, ob unsere neue Sicht auch tatsächlich neu und zudem wirksam war“, setzt Breedveld fort. „Wir haben vertraulich mit Professoren gesprochen und organisieren momentan die notwendige Finanzierung. Zunächst hatten wir lediglich das über Wettbewerbe gewonnene und selbstinvestiertes Geld. Mit zusätzlichen Mitteln können wir in der nahen Zukunft mit der Forschung starten, wobei wir Werte erzeugen und bestimmen können, ob unser Marker exakt genug ist.“
Förderung und Markterkundung
“An unserem Startup arbeite ich neben meiner anderen Tätigkeit als Entwickler wöchentlich anderthalb Tage. Momentan arbeite ich unter anderem an der Beantragung von Fördergeldern, ich kontaktiere Hausärzte und Krankenhäuser und übernehme sonstige organisatorische Aufgaben. Unser Ziel ist es, den Test auf den Markt zu bringen und natürlich auch ein Patent anzumelden. Bereits sehr früh stellte sich heraus, dass die Ausarbeitung einer Patentanmeldung für Laien eine sehr hohe Hürde darstellt – ich habe Patente von 140 Seiten gelesen. Gleichzeitig braucht man jemanden mit einem wissenschaftlichen Hintergrund. Über einen Kontakt im Bio Science Park in Leiden lernten wir V.O. kennen, die uns mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung begleiten. Ohne Patentschutz für unsere Erfindung zerlegt unsere Konkurrenz unseren Chip im Handumdrehen, bringt ihn auf den Markt und wir hätten alles verloren.“
Möchten Sie dem Startup folgen? Das Unternehmen hat eine eigene Facebookseite!
Marken & Geschmacksmuster
‘Wird eine Markenrechtsverletzung festgestellt, werden die betreffenden rechtsverletzende Artikel vor Ort vernichtet.’
Sanrio, die japanische Firma hinter Hello Kitty, lizenziert weltweit Unternehmen, die den Namen und das Bild des Mädchens mit der meist rosafarbenen Schleife am Ohr verwenden dürfen. Allerdings wird der Markt geradezu überschwemmt mit gefälschten Produkten, erzählt Noëlle Wolfs von der Kanzlei V.O., die Sanrio für Hello Kitty in den Benelux-Ländern vertritt. „Um den Lizenzwert der Marke zu erhalten, muss gegen gefälschte Waren vorgegangen werden. Sonst fragen sich die Lizenznehmer, warum sie überhaupt noch zahlen sollten. Deshalb ist Sanrio unter anderem auf dem Gebiet von Zollangelegenheiten sehr aktiv.“
Die Zollbehörden verfügen über ein System zur Aufdeckung von Marken- und Geschmacksmusterverletzungen. Sobald Zollbeamte am Flughafen oder im Hafen eine verdächtige Sendung entdecken, wird der Markeninhaber oder sein Vertreter informiert. Daraufhin wird anhand von Bildmaterial ermittelt, ob es sich um gefälschte Artikel handelt. Sanrio erhält fast täglich Meldungen von Zollbehörden aus der ganzen Welt. Wird eine Markenrechtsverletzung festgestellt, werden die betreffenden rechtsverletzende Artikel vor Ort vernichtet.
Die Herzstiftung investiert jährlich dutzende Millionen Euro in bahnbrechende wissenschaftliche Forschung zu Herz-Kreislauf-Krankheiten. Wissenschaftlern wird so ermöglicht, schneller und besser an innovativen und effektiven Behandlungen für Herz-Kreislauf-Krankheiten zu arbeiten. Die Herzstiftung fördert die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Fachärzten in den Niederlanden und achtet darauf, dass die Forschungsergebnisse baldmöglichst für Patienten genützt werden.
Geistiges Eigentum stets bedeutsam
Gewerbliche Schutzrechte spielen eine immer größere Rolle innerhalb der wissenschaftlichen Forschung und damit auch bei Förderungsverträgen. Forschungen werden komplexer und immer mehr verschiedene Parteien sind involviert. Damit nimmt das Bedürfnis nach geeigneten Vereinbarungen bezüglich gewerblichen Rechtsschutz für Forschungsergebnisse zu.
Unterstützung von V.O.
Nach dem Motto „Hart voor de Zaak“ („Herz für die Sache“ sowie für das „Unternehmen“) fördert V.O. die Herzstiftung bereits seit 2006 mit finanziellen Mitteln. Seit 2018 ist V.O. zudem Wissenspartner der Stiftung, was bedeutet, dass es im gewerblichen Rechtsschutz strategisch berät und bei der Aufstellung vertraglicher Bestimmungen unterstützt. Die Herzstiftung kann sich auf die Expertise von V.O. verlassen und so ihre Standpunkte und Organisationspolitik in Bezug auf gewerbliche Schutzrechte weiterentwickeln.
Geschwindigkeit und Rentabilität
Ein strategischer Umgang mit gewerblichem Rechtsschutz ermöglicht der Herzstiftung außerdem die Erhöhung der Erlöse, die erneut in wissenschaftliche Forschung investiert werden können. Damit tragen gute Vereinbarungen über geistiges Eigentum an der Beschleunigung der Forschung bei, so dass neue Erkenntnisse über Herz-Kreislauf-Krankheiten Patienten rascher zur Verfügung stehen.
Lesen Sie auch die Kolumne von Floris Italianer, Direktor der Herzstiftung.
Ingenieurwesen
‘Mit einem Patent können wir unsere Technologie an Hersteller lizenzieren.’
„Im Rahmen unseres Studiums mussten wir untersuchen, ob sich ein Patent der Universität kommerzialisieren ließ“, berichtet Blomaard. „Unsere Aufgabe bestand darin, für eine Komposittechnologie aus der Raumfahrt Anwendungsmöglichkeiten für andere Branchen zu finden. Wir haben uns zunächst an Unternehmen unter anderem in der Offshore- und Automobilindustrie gewandt, um zu erkunden, ob Interesse an dieser Innovation besteht. Normalerweise entwickelt man erst ein Produkt und sucht dann Interessenten dafür. Auf Empfehlung des Tech-Inkubators YesDelft haben wir jedoch erst Gespräche mit Endnutzern geführt.“
Kursänderung
In diesen Anfangsjahren stellten Blomaard und seine Partner fest, dass ihr ursprünglicher Lizenzansatz nicht funktionierte. „Wir wollten den Herstellern eine Lizenz für unsere Technologie erteilen. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Hersteller nicht über die Maschinen und das Knowhow für die Nutzung unserer Technologie verfügten. Deshalb haben wir nutzerfreundliche Software entwickelt, um unsere Kenntnisse verfügbar zu machen, sowie Roboter, mit denen sich weite Teile des Verfahrens automatisieren lassen. Heute liefern wir alles schlüsselfertig, einschließlich kundenspezifischer Software und einer Mitarbeiterschulung zur Steuerung der Roboter.“ Die Möglichkeiten eines selbst entwickelten Modells zur „Finite-Element-Analyse“ (FEA) helfen dabei: „Damit können wir einen digitalen Prototypen unter unterschiedlichen Belastungsbedingungen testen. So kommen wir mit weniger Exemplaren der teuren physischen Prototypen aus. Das spart allen Parteien Zeit und sehr viel Geld.“
Schwerpunkt Innovation
Eines der interessanten Projekte war ein Roboter zur Herstellung faserverstärkter Gummischläuche mit einem Durchmesser von bis zu 1,5 Metern für die Bagger- und Bergbaubranche. Bislang war dies ein manuelles und sehr arbeitsintensives Verfahren, das häufig nach Asien ausgelagert wurde. TANIQ hat die Software und einen Roboter für die Automatisierung des Design- und Entwurfsprozesses geliefert. Blomaard: „Unser Roboter arbeitet 80 % schneller und liefert konstant hohe Qualität. Damit bieten wir Herstellern im Westen eine Lösung, mit der sie ihre Produkte (wieder) lokal produzieren können.“ Alles patentiert? „In einigen Fällen verzichten wir auf den Patentschutz einer Erfindung. Die Erfindung ist dann so gut im gesamten Prozess verborgen, dass wir sie bewusst nicht veröffentlichen. In anderen Fällen arbeiten wir mit V.O. zusammen. Dort weiß man, wie ein umfassender Schutz für die Erfindung erlangt und formuliert werden muss.“ Blomaard steht noch immer voll und ganz hinter TANIQ: „Was wir anbieten, hat Hand und Fuß. Dadurch vertraut man uns inzwischen auch die interessanten Projekte an.“
Hightech & Elektronik
‘Sie verstehen die Dynamik unseres Teams sehr gut: Sie denken mit uns und sind flexibel. So können wir uns voll auf den Wettbewerb konzentrieren.’
Nicht weniger als sieben Mal hat dieses Studententeam der TU Delft den Weltmeistertitel mit seinem selbstgebauten Solarauto gewonnen. V.O. sponsert das Team seit 2015 und unterstützt es mit Rechtsberatung rund um den Schutz des geistigen Eigentums.
Innovieren, um zu gewinnen
Bei der Bridgestone World Solar Challenge fahren Studententeams von Universitäten aus der ganzen Welt ein Rennen von Darwin nach Adelaide. Sie müssen das schnellste mit Solarenergie betriebene Auto entwerfen und selbst bauen. Das Team geht bis an die Grenzen des derzeit Machbaren und arbeitet mit den neuesten Techniken und Materialien. Lennart Hessels, Teamleiter des Brunel Solar Teams: "Wir sind ein Hochleistungsteam und nehmen ständig Neuerungen vor. Dies tun wir gemeinsam mit unseren Partnern. Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung der PKWs der Zukunft ein."
Activate your ideas!
V.O. macht den Studenten bewusst, wie wichtig es ist, ihre Innovationen zu schützen. "Der Enthusiasmus und die Herausforderung, die sie in jedes Rennen einbringen, passen sehr gut zu unserem Slogan „Activate your ideas!“. Sie stecken voller guter Ideen und wissen, wie sie diese in neue Entwicklungen umsetzen können, die dazu beitragen, das Rennen zu gewinnen. Und natürlich für eine bessere Welt", so Annelies de Bosch Kemper.
„Für das Brunel Solar Team ist die Geheimhaltung ihrer Innovationen sehr wichtig. Wir helfen dabei, indem wir zum Beispiel die Verträge, die das Team mit seinen Partnern abschließt, prüfen und auf der Grundlage dieser Erkenntnisse bei weiteren Verhandlungsschritten oder Neuverhandlungen unterstützen."
Lennart Hessels: „Es ist schön, dass V.O. uns rechtlich unterstützt. Wir haben dieses Fachwissen nicht in unserem Team. Sie verstehen die Dynamik unseres Teams sehr gut: Sie denken mit uns mit und sind flexibel. Es ist wirklich eine Zusammenarbeit, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert. Wir können uns wirklich auf V.O. verlassen. So können wir uns auf den Wettbewerb konzentrieren."
Chemie
‘Mit einem Ansprechpartner zu arbeiten, wenn es um Patente, Marken und juristische Fragen geht, ist sehr effizient.’
Seit jeher liefert Coldenhove an industrielle Großverbraucher. Jahrelang wurde hier der bekannte blaue Briefumschlag des Finanzamts gedruckt, aber auch das Jetcol®-Sublimationstransferpapier wurde ein großer Erfolg. Dieses Papier besteht aus Basispapier mit einer speziellen Beschichtung. Es wird für das Bedrucken von (Sport)Kleidung angewandt, aber auch für Wohntextilien und Beschriftungen von Flaggen und Bannern.
Sublimieren und transferieren
„Das Transferpapier wird in einem Sublimationsdrucker verwendet. Der Drucker druckt das Design mit Sublimationstinte auf das Papier. Eine Hitzepresse oder eine Kalanderwalze druckt das Design anschießend mit ca. 190 Grad Celsius auf die Textilie. Beim Sublimationsdruck sorgt die Wärme der Presse dafür, dass die Tinten im Papier von der festen Form in eine Gasform übergehen. Die Tinte penetriert dadurch das Substrat; das Polyester, das bedruckt werden muss“, erläutert Reshma Bhansing, Produktmanager von Neenah Coldenhove.
Die Alternative zum Siebdruck
„Jetcol-Papier hat eine Einschränkung: Um es benutzen zu können, muss die Textilie mindestens zu 65 % aus Polyester bestehen. Darum haben wir uns nach dem Erfolg von Jetcol auf die Suche nach einer Anwendung gemacht, mit der wir auch Textilien aus Naturfasern wie Baumwolle und Leinen bedrucken können“, so Bhansing. „Bis heute wurde dafür die traditionelle Siebdruckmethode mit Pigmenttinte verwendet oder die Qualität der aktuellen digitalen Anwendungen entsprach noch nicht den Anforderungen. Mit Texcol haben wir ein System gefunden, mit dem wir die Qualität liefern können, die der Markt braucht.“
Geringe Investition und umweltfreundlich
„Texcol ist ein digitales Pigmenttransferpapier, welches das industrielle Bedrucken von Naturfasern ermöglicht. Die verschiedenen Beschichtungsarten auf dem Papier versetzen uns in die Lage, eine hervorragende Druckqualität zu realisieren. Außerdem bewirkt die Pigmenttinte, dass sich das Design auf den Materialien durch UV-Licht nicht verfärbt. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass es sich beim Texcol-Verfahren um ein trockenes Verfahren handelt. Es wird kein Wasser verwendet und es sind keine Vor- und Nachbehandlungen der Textilie notwendig. Dies verkürzt den Produktionsprozess und ist umweltschonender“, erklärt Bhansing. „Von unseren Kunden verlangt dies nur eine relativ geringe Investition. Sie können das Papier und die Pigmenttinte nämlich auch in ihrem derzeitigen Sublimationsdrucker verwenden. Unsere Erfindung kann für unsere Kunden der Antrieb sein, den Schritt zu neuen digitalen Druckanwendungen zu wagen. Und dies erschließt den Zugang zu neuen Märkten.“
Full-Service-Agentur
V.O. unterstützt Neenah Coldenhove bereits viele Jahre bei der Beantragung von Patenten, der Registrierung von Markennamen wie Jetcol und Texcol und mit weiteren juristischen Dienstleistungen. Bhansing: „V.O. kennt unser Unternehmen inzwischen sehr gut. Es ist sehr angenehm, mit einem Partner zu arbeiten, der sämtliche Dienstleistungen unter einem Dach anbieten kann. V.O. unterstützt uns zudem regelmäßig beim Aufsetzen von Verträgen oder Verkaufsbedingungen.“
Bewusstsein für den Wert geistigen Eigentums
Der Name Neenah Coldenhove steht eindeutig für Innovationen. Bhansing: „Neue Ideen werden zunächst unserem Innovation Board vorgelegt. Henri van Kalkeren, Patentanwalt von V.O., ist stolz auf die Zusammenarbeit mit Neenah Coldenhove. „Das Papiergeschäft ist schon alt, aber was dieses Unternehmen macht, ist absolut innovativ. Sie schauen über den Tellerrand und sind sich des Werts ihres geistigen Eigentums bewusst. Dadurch sind wir immer frühzeitig über die Entwicklungen des Unternehmens informiert. Dies hat zur Folge, dass wir schnell agieren können und dem Markt immer einen Schritt voraus sind.“
Chemie
‘Die gute Zusammenarbeit zeigt sich in den Details.’
BioBTX hat eine Mission. „Unsere Idealvorstellung ist eine Welt ohne Kunststoffabfälle. Dass für alles eine Lösung gefunden wird“, sagt Pieter Imhof, CEO von BioBTX. „Mehr als die Hälfte des Kunststoffabfalls lässt sich nur schwer trennen und wird in der Regel verbrannt oder landet auf der Deponie. Dabei handelt es sich vor allem um Kunststoffmischungen aus mehrschichtigen Materialien wie Chipstüten oder Verbundwerkstoffen“, erläutert Imhof. „BioBTX hat eine Lösung, die es uns ermöglicht, diese Abfallströme wieder zu nutzen.“
Weniger Kunststoffe aus Öl gefertigt
Der Kern der Technologie liegt in der Kombination zweier Verfahren zur Verarbeitung von Rohstoffen, und zwar Pyrolyse und Katalyse. In einem herkömmlichen Pyrolyseverfahren werden Kunststoffe in einem Reaktor auf 400 bis 600 °C erhitzt, ohne dass Sauerstoff hinzukommen kann. Große organische Moleküle (aus natürlichen und kohlenstoffhaltigen Materialien) werden dann in kleinere organische Moleküle zerlegt. Das Endprodukt (z. B. Bioöl) kann als Kraftstoff für Motoren oder Schiffe verwendet werden. Dieses Öl ist jedoch nicht unmittelbar für den Einsatz als Diesel oder Benzin geeignet.
Imhof: „Ein zusätzlicher Verfahrensschritt – die Katalyse – bewirkt daraufhin, dass diese kleinen organischen Moleküle selektiv umgesetzt werden. So entstehen wertvolle chemische Bausteine. In unserem Fall ist das Ergebnis der Kombination von Pyrolyse und Katalyse BTX. Es besteht aus den sogenannten Aromaten Benzol, Toluol und Xylol (BTX). Dies sind wichtige Rohstoffe für die Herstellung von, genau, Kunststoff. Auf diese Weise schließt sich der Kreis und es ist nicht mehr notwendig, Kunststoffe aus Öl herzustellen.“
Auf die Details kommt es an
BioBTX hat ein Verfahren zur Patentierung dieser Erfindung eingeleitet. „Wir sind ein Forschungsunternehmen und wollen vielversprechende Erfindungen so weit wie möglich schützen“, erklärt Imhof. V.O. berät bei der Dokumentation der Technologie in verschiedenen Patentanmeldungen. Annemiek Tepper, Patentanwältin bei V.O. in Groningen, dazu: „Auf dem Gebiet von Nachhaltigkeit und Abfall wird derzeit viel entwickelt. Will man Erfolgschancen haben, gilt es, die Details zu finden.“ Als Forschungsunternehmen hat BioBTX viel Wissen über Patente und Patentansprüche gesammelt. Imhof: „Wir liefern die Informationen über die Technologie, die Ergebnisse und die Literatur. V.O. ist dann optimal gerüstet, das Ganze in eine Patentanmeldung umzusetzen.“ Das führt auch zu intensivem Austausch. Tepper verdeutlicht: „Es ist eine gute Zusammenarbeit. Mit unseren kritischen Fragen bekommen wir noch mehr Aufschluss über die Unterscheidungskraft von BioBTX. Diese Zusammenarbeit und Detailgenauigkeit sind wichtig für den Schutz dieser Art von geistigem Eigentum (IP, Intellectual Property).“
Expandieren mittels Lizenzen
BioBTX wendet die Technologie aktuell noch auf Pilotebene an, will sie aber in die Welt hinaustragen. „Wir sind bereit, von unserer niederländischen Pilotanlage auf größere Fabriken auszuweiten, und zwar weltweit. Dazu will BioBTX an sowohl bereits existierende als auch neue Abfallwerke Lizenzen ausgeben. „Eine starke IP-Position ist dafür unerlässlich“, weiß auch Imhof.
Ingenieurwesen
‘Dank unseres Patents können unsere Kunden effizienter produzieren.’
„Ingenieur Werner Stengel, sozusagen der Großmeister der Achterbahnen, startete einst mit der Entwicklung von Autoscootern. Später entwarf er die erste Achterbahn mit einem sicheren Looping“, erklärt Christian Stelzl, Geschäftsführer bei Stengel. „Die Idee für eine neue Achterbahn stammt vom Hersteller, unserem Kunden oder vom Eigentümer. Wir führen anhand dieser Idee die Berechnungen der Baukonstruktion durch, damit die Achterbahn sämtliche Anforderungen erfüllt und produziert werden kann. Dabei sind wir immer auf der Suche nach Innovationen, die die Herstellung kosteneffizienter machen.“
Achterbahn mit Rückgrat
Eine der Innovationen ist die der verbesserten Befestigung, so genannter „Backbone-Railtracks“. Die Konstruktion von Achterbahnen dieses Typs besteht aus zwei Stahlrohren: der Basisschiene, über welche die Bahn fährt, und einem dicken Rohr, dem Rückgrat, das der Bahn Stabilität verleiht und die Kräfte auffängt. Diese Konstruktion wird bei großen Achterbahnen mit Loopings (Inversionen) angewandt. Stelzl: „Die Herausforderung besteht darin, das Rückgrat der Achterbahn mit der Schiene zu verbinden, insbesondere wenn es sich um einen gedrehten Schienenverlauf handelt. Bisher erfolgte dies mit stählernen Hohlformen, die in Maßarbeit angefertigt werden mussten. Dafür haben wir eine intelligentere Lösung gefunden.“
Effizientere Produktion durch intelligenteres Design
Die neue Konstruktion ersetzt die Verbindungsrohre durch einfache Platten. Stelzl: „Dank dem Einsatz der Platte ist keine teure Maßarbeit mehr notwendig. Auch wenn sich eine Wendung im Schienenverlauf befindet, können die Platten immer auf dieselbe Art und Weise am Backbone befestigt werden. Die Vorteile liegen auch bei der Herstellung auf der Hand: Weniger Material bedeutet weniger Gewicht und eine preisgünstigere Produktion. Selbstverständlich bleibt die Konstruktionsstabilität der Bahn erhalten. Das ist für unseren Kunden, dem Erbauer der Achterbahn, wichtig.“
Inzwischen wurde in Deutschland ein Patent für das Design erworben. Die Patentanträge für Europa, China und die USA sind derzeit in Bearbeitung. Stelzl: „Wir verwenden das Design bereits bei neu zu bauenden Achterbahnen. Dank des Designpatents genießt unser Kunde direkt einen Wettbewerbsvorteil, da er viel effizienter produzieren kann.“
Das Patentverfahren ist ein iterativer Prozess
Die Vorbereitung des Patentantrags verlief in enger Kooperation. Stelzl: „Das Schöne an der Zusammenarbeit mit V.O. ist, dass wir dieselbe technische Sprache sprechen. Wir waren sofort auf einem Nenner und der Patentanwalt konnte die komplizierten Details im Patentantrag äußerst präzise in Worte fassen.“ Lutz Keydel, Patentanwalt bei V.O. München: „Wir sind beide Bauingenieure, das hilft enorm. Das Projekt verlief wie ein iterativer Prozess. Wir hatten intensiven Kontakt, alle Fragen wurden immer zufriedenstellend beantwortet. Dadurch konnten wir den Text zunehmend optimieren.“
Ingenieurwesen
‘Wir bringen nichts auf den Markt, das nicht das Potential hat, patentiert zu werden.’
MCI MCi begann 1935 als Industrie Koot Utrecht (IKU) und spezialisierte sich in den 1970er Jahren auf die Herstellung von Aktoren für Seitenspiegel. Anton Koot war der erste Erfinder eines Spiegelaktors und lieferte diese ab 1967 an BMW. entwirft und entwickelt Aktoren für Seitenspiegel - elektromechanische Teile, durch die sich der Stand des Spiegelglases einstellen und der Spiegel einklappen lässt. MCi ist weltweit mit der Herstellung von jährlich über 80 Millionen Spiegelaktoren und einem Marktanteil von 35% Marktführer in diesem Bereich. MCi liefert hauptsächlich an Seitenspiegelhersteller, die Spiegel für Automarken wie z.B. Audi und Pagani Zonda herstellen. Bei der Produktentwicklung arbeitet das Unternehmen oft direkt mit Entwicklungsabteilungen führender Autohersteller zusammen.
Innovation in der DNA
Innovation steckt
in der DNA des Unternehmens. Der Schutz des geistigen Eigentums mittels Patente
ist im Entwicklungsprozess von MCi integriert. Stefan Brouwer, Senior Research
Engineer bei MCi: „Wir bringen nichts auf den Markt, das nicht das Potential
hat, patentiert zu werden. Mit einem Patent wollen wir Nachahmung unserer
Produkte verhindern und so unsere Marktposition und unseren Umsatz bestmöglich
sichern.“
Nahtlose Zusammenarbeit
Die Patente der
mechanischen und elektronischen Produkte von MCi bestehen aus 80
„Patentfamilien“. „Schon seit 1963 arbeiten wir mit V.O. zusammen. Sie kennen
uns wie ihre Westentasche“, sagt Brouwer. „Wir arbeiten Hand in Hand. MCi kümmert
sich selbst sehr aktiv um seine Patente.“, bestätigt Bernard Ledeboer,
Patentanwalt bei V.O.
Starke IP-Strategie
Insbesondere auf
dem wettbewerbsorientierten Markt, in dem MCi aktiv ist, kann eine starke IP-Strategie
den Unterschied ausmachen. „Wir schützen selbstverständlich unsere neuen
Produkte. Doch auch bei der Verbesserung eines bereits existierenden Produktes behalten
wir potentielle Weiterentwicklungen durch die Konkurrenz im Blick. Wir
versuchen dann, diese Verbesserungen mit einem eigenen Patent zu blockieren“,
erklärt Brouwer.
Gerichtsverhandlung zu Patentverletzung
MCi hat seine IP-Strategie
und sein Patentportfolio gut aufgestellt. Es war eines der ersten niederländischen
Unternehmen, das ein Patent in China erhielt. 2014 bemerkte MCi eine Verletzung
eines seiner Patente durch einen chinesischen Konkurrenten. Daraufhin zog MCi
vor das chinesische Patentgericht. „Für uns lohnt sich das. Der Gewinn, den uns
diese Klage bringt, ist wesentlich größer, als die Kosten der
Gerichtsverhandlung selbst. Zusätzlich hemmen wir das Wachstum unserer
Konkurrenz“, erklärt Brouwer. V.O. übernahm in diesem juristischen Prozess die
führende Rolle. Ledeboer sagt dazu: „Wir haben zusammen viel dabei gelernt.
Obwohl das Rechtssystem in China anders funktioniert als in den Niederlanden, haben
wir gewonnen.“
Blick in die Zukunft
Autohersteller
nutzen immer häufiger Kameras, die sowohl nach vorn als auch nach hinten ausgerichtet
sind. MCi wappnet sich für die Zukunft. „Wir reagieren im Voraus auf neue
Marktwünsche, indem wir vorausschauend unsere IP-Strategie danach ausrichten“,
erklärt Brouwer. „Ein aktiver und flexibler Umgang mit dem Schutz geistigen
Eigentums für neue Anwendungen zahlt sich in der Zukunft aus“, spricht auch
Ledeboer aus Erfahrung.
Life Sciences
‘Wenn wir die Technologie nicht mit einem Patent hätten schützen können, hätten wir gar nicht weitergemacht.’
Noch 2011 wurde Pim Lindhout von Solynta in der Fachwelt regelrecht verhöhnt. Der Idee einer hybriden Veredlung der Kartoffel räumte kaum jemand Chancen ein. Mit seiner neuen Veredlungstechnologie lassen sich jedoch schneller qualitativ gute Kartoffelsorten züchten, die beim Anbau mit erheblich weniger Pflanzenschutzmitteln auskommen. Da das Unternehmen aus dem niederländischen Wageningen mit Kartoffelsamen als Ausgangsmaterial statt mit voluminösen Saatkartoffeln arbeitet, sind auch in logistischer Hinsicht Vorteile zu erzielen. Inzwischen ist das Unternehmen so weit, dass noch in diesem Herbst die ersten Hybrid-Kartoffeln auf gewerblicher Ebene getestet werden sollen.
Nationale Ikone
Heute, im Jahre 2015, weiß man Solynta zu schätzen. Das Unternehmen ist durch eine Abspaltung von De Ruiter Seeds entstanden und wurde im vergangenen Jahr vom niederländischen Wirtschaftsministerium zur „Nationalen Ikone“ gekürt, eine offizielle Anerkennung für die bemerkenswertesten neuen Innovationen. Lindhout: „Nach dieser Ernennung sind wir gleich ins Studio der beliebtesten niederländischen Talkshow „De Wereld Draait Door“ („Die Welt dreht sich weiter“ correct?) gefahren. Ganz bewusst hat Lindhout sich in den vergangenen Jahren Kontakte zur Presse aufgebaut: „Investoren aus dem Markt suchen laufend nach Informationen darüber, dass eine Erfindung auch tatsächlich funktioniert und Marktpotenzial besitzt. Wenn man mucksmäuschenstill in seiner Garage vor sich hin werkelt, wird man natürlich nicht beachtet.“ Inzwischen sind bereits mehrere Investoren eingestiegen.
Hybrid-Kartoffeln
Die Kartoffel ist weltweit eine der wichtigsten Lebensmittelpflanzen. Das wirtschaftliche Potenzial dieser Solynta-Erfindung ist daher unermesslich hoch. Lindhout: „Mit dieser Erfindung verbessern wir die Nahrungsmittelsicherheit der ganzen Welt. Wenn alles glatt läuft, können wir beispielsweise in nur zwei Jahren eine doppelte Resistenz gegen Kartoffelerkrankungen einbauen. Normalerweise würde dies dreißig Jahre dauern.“ Inzwischen steht dieses Produkt voll im Fokus der gewerblichen Kartoffelbranche, beispielsweise bei Veredlungsbetrieben, Verarbeitern und weltweiten Großkonzernen im Bereich der Biotechnologie.
Patente
„Ich selbst bin der geistige Vater der Hybrid-Kartoffel“, sagt Lindhout, „und kann deshalb die gesamte Technik gut erklären. Aber für eine Patentanmeldung sind meine sprachlichen Mittel völlig unzureichend. Das überlasse ich also gerne V.O. Es war ein intensives Verfahren. Man muss die Neuheit und den Erfindungswert erklären und überzeugend belegen. Dazu haben wir unter anderem Spezialisten weltweit erklären lassen, wie revolutionär unsere Technologie ist. Dass wir das Patent erhalten haben, ist von unschätzbarem Wert. Wenn wir die Technologie nicht mit einem Patent hätten schützen können, hätten wir gar nicht weitergemacht.“
Ingenieurwesen
‘Gerade das Teilen unseres Wissens und die Zusammenarbeit ermöglicht eine Weiterentwicklung der Technologie’
Kitepower hat die letzten Jahre Rückenwind. 2014 erhielten sie eine Millionenförderung der Europäischen Kommission und letztes Jahr gewannen sie die Dutch Innovation Competition (DIC) des niederländischen Verteidigungsministeriums – diese Initiative wird von V.O. Patents & Trademarks gesponsert. Das Unternehmen ist mittlerweile auch in der letzten Runde der Accenture Innovation Awards von 2017. Der Berliner Johannes Peschel ist begeistert von Drachen und Kitesurfen und sah bereits vor Jahren die Möglichkeiten der Windenergieerzeugung mit Drachen. „Ich entdeckte, dass es auf diesem Gebiet bei der Technischen Universität Delft unter anderem dank der Forschungsgruppe von Wubbo Ockels viele Leute mit Expertise gab.“ Er zog nach Delft und konzentrierte sich komplett auf das Projekt. Gemeinsam mit seinem Professor errichtete er das Startup-Unternehmen Kitepower, das im Campus der TU Delft angesiedelt ist.
Wie funktioniert der Drache?
Windmühlen sind teuer in der Errichtung und der Pflege. „Das Potenzial unseres Ansatzes ist meiner Meinung nach offensichtlich. Für unsere Drachen braucht man lediglich die Hälfte der Materialkosten und schlicht zehn Prozent der Wartungskosten, während der Energieertrag höher ist“, sagt Peschel. Es funktioniert wie folgt: Ein Roboter lässt einen großen Drachen an einem Kabel aufsteigen, wobei der Drache einen Dynamo am Boden antreibt, bis das Kabel gänzlich ausgerollt ist. Daraufhin lenkt der Roboter den Drachen aus dem Wind und der Dynamo wird zum Motor, der den Drachen wieder einholt. Diese Technik ermöglicht es, die starken Winde auf einer Höhe von mehreren hunderten Metern zu nutzen.
Das Verteidigungsministerium strebt mehr Nachhaltigkeit an
Einer der wichtigsten Kunden könnte das Verteidigungsministerium sein. Peschel erklärt: „Das Militär ist in abgelegenen Gebieten vom teuren Diesel als Energiequelle abhängig. Das Verteidigungsministerium präferiert eine kostengünstigere und gleichzeitig nachhaltigere Energiequelle. Dafür ist Kitepower eine interessante und einfache Alternative. Es gibt dennoch viel mehr mögliche Anwendungsbereiche. Immer mehr abgelegene Dörfer in China werden elektrifiziert, auch dafür kann unsere Lösung ideal sein. Oder für Festivals, oder viel ernster – in Katastrophengebieten. Eigentlich bieten sich die Drachen von Kitepower überall an, wo jetzt Diesel verwendet wird.
Patent und Wissen teilen
Zusammen mit V.O Patents & Trademarks kümmert Peschel sich um alles, was Patentierung betrifft. „Wir haben viel investiert und möchten unsere Erfindung auf den Markt bringen und davon profitieren. Übrigens teilen wir viele unserer Forschungsergebnisse. Diese Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und das Marktpotenzial ist groß. Gerade das Teilen unseres Wissens und die Zusammenarbeit ermöglicht eine Weiterentwicklung der Technologie.
Hightech & Elektronik
‘Patent VoiceMint ist ein gutes Beispiel für Erfindungsgabe.’
Die Reichsuniversität Groningen (RUG), das Universitäre Medizinische Zentrum Groningen (UMCG) und die Hanzehogeschool Groningen haben VoiceMint über die Patentanwaltskanzlei V.O. patentieren lassen. Der nächste Schritt ist die weitere Markterkundung.
Die Idee für den VoiceMint stammt von Ward van der Houwen: Dozent für Design Engineering an der Hanzehogeschool, selbstständiger Entwickler und Innovationsbetreuer. Der VoiceMint hat die Form und Größe einer 2-Euro-Münze und nutzt Technologien der Telekommunikation. Die drahtlose Scheibe verfügt über einen Lautsprecher, einen Prozessor, einen Sensor und eine Batterie. „Man legt die Scheibe im Mund an die Wange. Beim Öffnen des Mundes detektiert der Sensor Licht, wodurch der VoiceMint ein brummendes Geräusch auslöst. Durch den Stand des Mundes, der Zunge und des Kiefers können dann verständliche Wörter gebildet werden“, erklärt Van der Houwen.
Benutzerfreundlich
Van der Houwen ist schon länger Teil der medizinischen Welt. Im Jahr 2012 promovierte er an der RUG bzw. UMCG mit einer verbesserten Version eines Sprechventils im Hals. Bisher dient das Sprechventil als Hilfsmittel für Menschen, die durch eine Operation keinen Kehlkopf – und somit keine Stimmbänder – mehr haben. „Der VoiceMint ist eine Weiterentwicklung und bedeutend benutzerfreundlicher als ein Sprechventil. So ist es nicht mehr nötig, ein Ventil im Hals anzubringen und der Patient bzw. die Patientin muss z.B. beim Duschen nicht auf das Hilfsmittel achten“, sagt Van der Houwen
Hilfsmittel und Spielzeug
Vom VoiceMint wurde ein Prototyp entwickelt und Van der Houwen wollte seine Idee schützen. Karel de Jong, Patentanwalt bei V.O. betreute ihn dabei. „Die Patentierung der Erfindung war eine Herausforderung. Das Patent auf eine bereits bekannte intraorale Stimmprothese, die am Gebiss befestigt wird, wurde dabei berücksichtigt. Interessant ist, dass der VoiceMint nicht nur medizinisch angewendet werden kann. Aufgrund der verschiedenen Stimmen kann man ihn sogar als Spielzeug nutzen. Die Formulierung des Patentanspruchs verlangte also etwas Erfindungsgabe“, schildert Karel de Jong. Das Patent wurde RUG/UMCG schließlich im Februar 2019 erteilt.
Gemeinsam weiterentwickeln
Die Hanzehogeschool in Assen (Niederlande) darf das Patent durch Lizenzvergabe nutzen. Heinrich Johannes Wörtche, Professor IT und Sensortechnologie ist enthusiastisch: „Es ist einzigartig, dass wir dieses wundervolle Stück Technologie erhalten. Für das Projekt dürfen wir selbst den Businessplan erstellen – eine ansprechende Aufgabe für unsere Studierenden. In unserer Innovationswerkstatt in Assen arbeiten Stundenteams der Hanzehogeschool an verschiedenen Projekten. Teil davon wird die Weiterentwicklung des VoiceMints sein“.
Universitäten und Fachhochschulen als Unternehmer
Die Hanzehogeschool beabsichtigt mit einem erfolgreichen Start-Up letztendlich das Interesse des Gesundheitssektors in der Region zu wecken. Karel de Jong von V.O. sagt hierzu: „Die Erfahrung lehrt uns, dass eine Erfindung erst ein wirtschaftlicher Erfolg wird, wenn die Beteiligten sich zu 100% dafür einsetzen. Es ist schön, dass Wissenszentren wie Universitäten und Fachhochschulen immer intensiver einen Unternehmenssinn entwickeln. Wenn man frühzeitig den möglichen Marktwert des geistigen Eigentums einer Erfindung in den Blick nimmt, kann die Rentabilität der Innovationen optimiert werden.“
Ingenieurwesen
‘Das aktive Management des geistigen Eigentums hat definitiv zum Erfolg beigetragen.’
Im Jahr 1999 kommt Arjan van der Plaats während seiner Promotionsforschung am UMCG (Universitair Medisch Centrum Groningen) auf die Idee, eine Maschine für künstliche Organperfusion bzw. Durchblutung nach der Organentnahme zu entwickeln. Gemeinsam mit seinem Hochschullehrer gründet er das Unternehmen Organ Assist. Für die Anmeldung ihres ersten Patents – für ein Leberperfusionssystem – ziehen sie die Unterstützung der Patentanwälte von V.O. Patents & Trademarks heran.
“Ein wichtiger Teil des im Patent beschriebenen Verfahrens ist die Verwendung zweier Pumpen: eine kontinuierlich pumpende und eine pulsierende”, erzählt Van der Plaats. “So simulieren wir den Herzschlag.” Für die zweite, für Nierenperfusion entwickelte Maschine, wird ebenso, diesmal für die Ingeniösität des Konzepts, ein Patent angemeldet. “Chirurgen müssen beispielsweise nicht mehr manuell die Blutgefäße mit der Pumpe verbinden.”
Intelligente Patentstrategie
Das dritte Patent betrifft eine Anwendung, bei der die Organe bereits künstlich durchblutet werden können, wenn sie sich noch im Körper des verstorbenen Spenders befinden. “Das Besondere ist, dass wir auch die Behandlung patentieren konnten. Normalerweise ist das nicht möglich, da Behandlungsverfahren am Patienten für jeden zugänglich sein sollen und daher nicht patentierbar sind. Rein rechtlich, so die Anwälte von V.O., wird hier jedoch ein Organ behandelt und kein Patient; ein Patent konnte daher erteilt werden. Solche juristischen Fachkenntnisse haben wir als Unternehmen selbst nicht.”
Van der Plaats wird von der Beratung der V.O.-Spezialisten regelmäßig positiv überrascht. “Häufig komme ich mit einer gezielten Anfrage. Diese wird dann nicht einfach nur blind verfolgt, sondern es wird weiter nachgehakt, so dass sich meist zusätzliche Patentierungsmöglichkeiten ergeben. So ermöglichen sie auch die Absicherung zukünftiger Entwicklungen des Konzepts.”
Investoren überzeugen
Weitere Innovationen und Patenten folgten und das aktive Management des geistigen Eigentums hat einen wichtigen Stellenwert in der Unternehmensführung eingenommen.
„Wir sind ein reines R&D-Unternehmen: die Basis bilden unser Wissen und unsere Expertise und ihren Wert müssen wir schützen. Außerdem ist die erste Frage unserer Investoren immer: Ist Ihre Technik bereits geschützt? Sonst kann die Konkurrenz sie problemlos nachahmen und dann ist ein Investor selbstverständlich nicht überzeugt.“
Es ist mitunter den Patenten zu verdanken, dass es mit einer Serie einzigartiger Produkte und einer weltweit führenden Position im Bereich der Organperfusion Menschen werden immer älter und leiden häufiger an Diabetes oder Übergewicht. Die Qualität der verfügbaren Organe nimmt dadurch ab. Durch die künstliche Durchblutung der Organe mithilfe einer Perfusionsmaschine können auch solche Organe implantierbar gehalten werden. Zudem können Ärzte ein Organ damit außerhalb des Körpers testen. So ist es möglich, viele zuvor von der Transplantation ausgeschlossene Organe, nach einer umfangreichen Überprüfung trotzdem zu verwenden. Dank der Organperfusion sind mehr Organe für eine Transplantation verfügbar. sehr gut geht. Das bringt auch neue Herausforderungen mit sich. “Nach zweieinhalb Jahren muss eine weltweit geltende Patentanmeldung in einer nationalen Phase fortgeführt werden – jedoch nur dort, wo genügend Kunden sind. Auch hier ergreift V.O. die Initiative. Wir sagen hin und wieder: V.O. ist unsere Patentabteilung.“
Van Gorp: „Wie können wir unseren Anteil der Kenntnisse, die wir zu der gesamten Innovation beisteuern, nachweisen und somit valorisieren? Diese wichtige Frage stellt sich bei jeder Form der Zusammenarbeit und ist deshalb ein wichtiger Punkt in einem Kooperationsvertrag. Bei Kooperationen gibt es Belange, jedoch auch Gefühle. Was mit Begeisterung begann, kann bei Hindernissen oder Meinungsverschiedenheiten schnell in Enttäuschung umschlagen. Werden nicht von Anfang an gute Vereinbarungen über die gewerblichen Schutzrechte (IP) getroffen, lassen sich unserer Erfahrung nach die später im Verlauf des Kooperationsprojekts daraus entstehenden Probleme kaum noch reparieren. Ohne unseren Patentanwalt und Rechtsanwalt bei V.O. wären wir nicht dazu in der Lage, diese Angelegenheiten stets wasserdicht schriftlich niederzulegen und zu überwachen.“
Maßgeschneiderte Verträge
Frits Michiels, als V.O.-Patentanwalt unter anderem für Lead Pharma tätig, kann die Aussage von Van Gorp nur bestätigen: „Wie wichtig die Festlegung eines Kooperationsverbands in einem gut durchdachten Vertrag ist, wird häufig unterschätzt. Immer wieder stelle ich fest, dass Unternehmen, die zusammenarbeiten wollen, eher blauäugig an die Sache herangehen. Sie laden einen Standardvertrag aus dem Internet herunter und halten die Sache damit für erledigt. Nicht jede Zusammenarbeit verläuft jedoch harmonisch. Ein guter Vertrag ist daher unverzichtbar. Standardverträge bieten meist keine Lösung für Probleme, die im Projektverlauf entstehen können. Selbstverständlich stehen wir unseren Mandanten auch in einer solchen Situation gerne zur Seite. Grundsätzlich empfehlen wir jedoch, vor Beginn einer Zusammenarbeit einen maßgeschneiderten Vertrag abzuschließen. Der bietet nämlich die beste Gewährleistung, dass alles gut geregelt ist, auch wenn sich Meinungsverschiedenheiten einstellen sollten.“
Durchdachte Strategie
„Man braucht Ansprechpartner, die sich mit allen juristischen Fragen auskennen und die gleichzeitig unsere IP-Belange optimal vertreten“, meint Van Gorp. „Gerade die Kombination von juristischer und IP-Kompetenz, die V.O. bietet, ist für uns ausschlaggebend. Eine allgemeine Anwaltskanzlei kann uns zwar bei der Erstellung guter Verträge unterstützen. Doch wir brauchen eine gezielte und gut durchdachte Strategie in Bezug auf unsere gewerblichen Schutzrechte. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass wir unsere Ideen, Technologien und Patente letztlich auch in bare Münze umwandeln können.“