Eine unserer Kernaufgaben ist es sicher zu stellen, dass Erfindungen des Erasmus MC (Medizinisches Zentrum der Erasmus-Universität Rotterdam), von Apps bis Biomarkern, auf den Markt gebracht werden und letztendlich dem Patienten zugutekommen. Dies führt selbstverständlich zu mehr Wahrnehmbarkeit und höheren Einkünften, die für Forschungszwecke genutzt werden können. Die Technology Transfer Offices (TTOs) gibt es in den Niederlanden erst seit den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Dennoch haben sich die TTOs inzwischen sehr bewährt, und im Erasmus MC weiß jeder, wohin er sich wenden kann.Kolumne von Thijs Spigt, Leiter Technology Transfer Office Erasmus MC (Rotterdam)
Unser TTO-Team ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und hat inzwischen rund zwanzig Mitarbeiter. Gleichzeitig haben wir klare Leistungskennzahlen (KPI) vereinbart. In der letzten Zeit haben wir eine deutliche Zunahme unterschiedlicher Innovationen in der Pflege beobachtet, darunter viele Apps. Diese Erfindungen lassen sich nur schwer (durch Patente) schützen, weil an der Entwicklung fast immer externe Parteien beteiligt sind. Dies ist einer der Gründe für dieVerstärkung unserer Zusammenarbeit mit V.O.
Das beste Beispiel ist in meinen Augen unsere Initiative einer offenen Sprechstunde von V.O. im Erasmus MC. Damit erhält V.O. einen Platz an vorderster Linie unserer Einrichtung und wird damit sozusagen zum verlängerten Arm unseres Teams. Das Ganze funktioniert im Grunde sehr einfach. Wenn ein Wissenschaftler zu uns kommt, um sich über eine Idee mit uns auszutauschen, und wir den Eindruckl haben, dass uns die Kenntnisse fehlen, über die V.O. verfügt, vereinbaren wir den nächsten Termin während der Sprechstunde des Patentanwalts von V.O. Es ist eine Art Intake-Gespräch mit V.O. auf hohem Niveau, bei dem gleich im ersten Ansatz viele Fragen geklärt werden können. Worauf kommt es außerdem an? Ein wichtiger Vorteil ist, dass der Patentanwalt als Experte von außen die Schwachstellen in der Idee rasch erkennt.
Gerade ein fester Tag ist hilfreich, denn so ist die Schwelle für Wissenschaftler, auf ein Gespräch mit uns und dem Patentanwalt hereinzuschauen, niedriger.