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Tools – Kann ChatGPT über geistiges Eigentum beraten?

In der Rubrik „Tools“ bewerten V.O.-Experten Online-Tools hinsichtlich des geistigen Eigentums. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit ChatGPT, einem experimentellen KI-gesteuerten Chatbot, der auf einem sogenannten large language model basiert. Das Tool erhielt bereits viel Aufmerksamkeit aufgrund seiner Fähigkeit, menschliche Eingabeaufforderungen zu verstehen und alle Arten von Texten zu generieren. Da Texte in der Welt des geistigen Eigentums eine wichtige Rolle spielen, stellt sich die Frage, was ChatGPT in dieser Hinsicht zu bieten hat.

Auf dem ChatGPT-Startbildschirm fällt sofort eine Liste der „Einschränkungen“ auf, wie z. B. „Kann gelegentlich falsche Informationen generieren“. Wenn wir uns zum FAQ-Bereich durchklicken, finden wir noch mehr Warnungen: „ChatGPT erfindet manchmal Fakten oder halluziniert Inhalte“, „Bitte geben Sie keine sensiblen Informationen in Ihren Gesprächen weiter“ und „Ihre Gespräche können von unseren KI-Trainern überprüft werden“.

Mit KI im Gespräch über geistiges Eigentum

Vor diesem Hintergrund stellen wir ChatGPT zunächst die Frage: „Können Sie mich zum Thema geistiges Eigentum beraten?“ Die KI antwortet glücklich: „Sicher! Hier sind einige allgemeine Empfehlungen zum geistigen Eigentum“, gefolgt von einer Liste mit sieben Punkten. In diesen finden sich Erklärungen, von „Verschiedene Arten des geistigen Eigentums“ bis „Arbeiten Sie mit einem Fachmann“ (unser Favorit).

Was folgt, ist ein ausführliches Gespräch über geistiges Eigentum, das sich eindeutig menschlich anfühlt und überraschend gründliches Wissen demonstriert, das für unsere Fragen von hoher Relevanz ist. Darüber hinaus wird es leicht verständlich präsentiert. Es ist nicht zu leugnen, dass ChatGPT als bekanntes Beispiel für eine neue Welle von „generativen“ KI-Modellen einen großen Sprung nach vorne in der Evolution der KI darstellt.

Hilfe

ChatGPT selbst weist in unserem Gespräch darauf hin, dass es bei der Recherche, Ausarbeitung und Analyse von Patenten und Marken helfen kann. Während KI-Tools in der Tat nützlich sein können, bleibt das Schlüsselwort „helfen“. ChatGPT arbeitet eindeutig (noch) nicht auf dem gleichen Niveau wie ein menschlicher Patent- oder Markenanwalt. Im Moment kennt und versteht ChatGPT wichtige, aktuelle Gesetze und Rechtsprechung nicht, und es ist fraglich, ob es jemals einen Gerechtigkeitssinn entwickeln wird.

Wichtig ist, dass Ideen, die mit ChatGPT geteilt werden, als öffentlich betrachtet werden können. Wenn ja, würde das die Neuheit für eine zukünftige Patentanmeldung wegnehmen.

In jedem Fall räumt ChatGPT selbst ein, dass es manchmal falsche Informationen liefert. Dies ist äußerst riskant, wenn man in einem rechtlichen Kontext arbeitet. Wir selbst sind auf eine sogenannte „Halluzination“ gestoßen, als ChatGPT uns versicherte, dass V.O. ein Büro in Spanien hat. Das ist sachlich falsch, aber vielleicht hat ChatGPT versehentlich eine hervorragende Idee entwickelt …

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Philipp Reichl

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  • Europäischer und Deutscher Patent- und Markenanwalt, European Patent Litigator
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  • Europäische Patentanwältin
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